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Streik bei SBB Cargo beendet

Ausweg aus dem Arbeitskampf bei SBB Cargo in Bellinzona: Nach einem Monat nehmen die Streikenden im Industriewerk ihre Arbeit wieder auf - der Weg für Verhandlungen am Runden Tisch ist frei.

Die Betriebsversammlung der SBB-Güterverkehrstochter sprach sich am Montag einstimmig dafür aus, am Mittwoch ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Damit folgten die 430 Arbeiter dem Antrag des Streikkomitees. In den nächsten zwei Monaten wollen Angestellte und die SBB an einem Runden Tisch über die Zukunft des Standortes Bellinzona verhandeln.

Der Schweizer Verkehrsminister Moritz Leuenberger will einen Mediator einsetzen, der die Verhandlungen leitet. Als möglicher Kandidat kursiert der Name Franz Steineggers. Der ehemalige Urner Nationalrat und Präsident der freisinnigen Partei der Schweiz (FDP), geniesst einen guten Ruf als Vermittler und Krisenmanager.

Leuenberger verlangt Garantie

Beide Parteien sollen eine Lösung finden, welche die Zukunft des Industriewerks Bellinzona garantierte, setzte Leuenberger zur Bedingung der Verhandlungslösung.

Am 7. März hatte der SBB-Verwaltungsrat Sanierungsmassnahmen für die stark defizitäre SBB Cargo angekündigt. Dem Rotstift hätten 400 Stellen zum Opfer fallen sollen. Im Lokomotov-Unterhalt in Bellinzona wären 126 Angestellte betroffen gewesen. Am letzten Samstag zog die SBB-Führung die Abbaupläne wieder zurück.

Der Streik in Bellinzona war eine der längsten Arbeitsniederlegungen in den vergangenen Jahren und der längste Ausstand in einem Staatsbetrieb überhaupt. 2006 hattte ein Streik bei Swissmetal in Reconvilier (Berner Jura) fünf Wochen gedauert.

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