Unterstützung der UCK von der Schweiz aus
Albaner sammeln in der Schweiz Geld. Sie wollen damit die albanische Rebellenorganisation Nationale Befreiungsarmee (UCK) in Mazedonien unterstützen.
Mehrere Leute, deren Beziehung zur UCK unklar ist, frequentierten Albaner-Organisationen in der Schweiz, sagte der mazedonische Botschafter in Bern, Alajdin Demiri. Das dort gesammelte Geld schickten sie den Rebellen.
Derartige Sammel-Aktionen würden in den Albaner-Organisationen seit Jahren durchgeführt, sagte Wladimir Ralew vom mazedonischen Konsulat in Genf. Vor allem während des Krieges im Kosovo seien diese sehr intensiv betrieben worden. «Die Albaner sind untereinander sehr solidarisch», fügte er an.
In der Schweiz wohnhaft
Auch andere Beziehungen bestehen zur Schweiz: So sagte Ueli Leuenberger, Direktor der albanischen Volksuniversität in Genf, dass laut Augenzeugen Fazli Veliu, ein Anführer der neuen UCK, in der Schweiz gelebt habe.
Wie ein Sprecher des Bundesamtes für Justiz (BJ) bestätigte, hielt sich Veliu «vorübergehend» in der Schweiz auf. Der Sprecher präzisierte allerdings nicht, wann das war. Laut Botschafter Demiri floh Veliu 1981 im Gefolge von Demonstrationen aus dem Kosovo nach Westeuropa.
Im September 1999 ging in Bern ein Auslieferungsgesuch der mazedonischen Behörden ein, die dem albanischen Nationalisten terroristische Aktivitäten vorwarfen. Mazedonien zog das Gesuch im März 2000 allerdings wieder zurück, nachdem Veliu in Deutschland verhaftet worden war, wie der BJ-Sprecher sagte.
Schweiz direkt betroffen
Laut Ueli Leuenberger ist die Schweiz durch die Ereignisse auf dem Balkan direkt betroffen. Rund 200’000 albanischstämmige und -sprechende Menschen wohnen in der Schweiz. Davon seien etwa 50’000 mazedonischer Nationalität.
swissinfo und Agenturen
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