Der Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbands spaltet mit seiner Aussage das Land: "Man müsste sich vielleicht fragen: Wollen wir Doppelbürger?" Eine heikle Frage, wie auch Passanten in Schaffhausen finden.
Der Satz des Schweizer Fussballfunktionärs Alex Miescher fiel, nachdem die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft an der WM ausgeschieden war. Zuvor hatten die Schweizer Fussballspieler Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka nach ihren Toren mit den Händen den albanischen Doppeladler geformt. Die Beiden sind, wie die meisten Spieler im Schweizer Nationalteam, Doppelbürger.
Inzwischen zieht die Debatte Kreise über den Sport hinaus. Neben dem Schweizer noch einen zweiten Pass zu haben, ist in der Schweiz seit 1992 erlaubt. 570’000 der 775’000 Auslandschweizer sind Doppelbürger. In der Schweiz selbst leben 900’000 Doppelbürger, ein Grossteil davon sind Menschen, die nach der Einbürgerung auch ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit behalten haben.
Politische Vorstösse gegen die Doppelbürgerschaft hatten in den letzten Jahren in Bundesbern keine Chancen. Doch Länder wie Österreich, Belgien, Norwegen, Dänemark, Spanien oder die Niederlande haben die Doppelbürgerschaft abgeschafft oder lassen sie nur in klar definierten Lebensumständen zu. swissinfo.ch hat in Schaffhausen die #Wochenfrage gestellt: Wie sehen Sie das mit den beiden Pässen? Das Ergebnis in zwei Worten: ziemlich entspannt.
Dies im Gegensatz zum Schweizer Fussballverband. Dieser nimmt seit der heiklen Aussage vor Wochenfrist keine Stellung mehr zum Thema Doppelpass.
Welchen Einfluss hatten die jüngsten politischen oder wirtschaftlichen Ereignisse auf Ihr Vertrauen in die Schweizer Regierung?
Die Schweiz, die im Ausland normalerweise für das hohe Vertrauen in ihre Behörden bekannt ist, befindet sich in einer Vertrauenskrise. Wie erklären Sie dies?
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