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SWI swissinfo.ch Jahresbericht 2022

Die Zahl fürs Jahr 2022, drei rote Balken davor und etwas kleiner das Logo von swissinfo darunter
swissinfo.ch

Liebe Freundinnen und Freunde von SWI swissinfo.ch, liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer und liebe an der Schweiz interessierte Leserinnen und Leser.

Erneut liegt ein ereignis- und lehrreiches Jahr hinter uns. Obwohl 2022 zuweilen turbulent verlief, konnte sich die Schweiz, wie so oft, relativ unbeschadet durch die globalen und lokalen Krisen manövrieren.

Wir zählten im Jahr 2022 insgesamt über 62 Millionen Visits auf unseren Webseiten, denn die Weltaktualität hielt das Bedürfnis nach Information und Hintergrundberichten aus der Schweiz hoch.

Mit dem Jahresbericht nehmen wir Sie mit auf einen Streifzug durch eine Auswahl an Berichten und Recherchen, die bei Ihnen dies- und jenseits der Schweizer Grenzen zu reden gaben und gewähren ein paar Blicke hinter unsere Kulissen, die Sie hoffentlich überraschen.

Der Jahresbericht als Video-Rückblick unseres SWI swissinfo.ch-Teams

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SWI staff

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Danke!

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht 2022 war ein buntes, herausforderndes Jahr für SWI swissinfo.ch. Hier ein Vorgeschmack auf einige der Berichte und Produkte, die wir lanciert haben.

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Abruptes Ende der Covid-Massnahmen

Die Entscheidung der Schweizer Regierung Anfang Jahr, im Februar 2022 fast alle Covid-Massnahmen auf einmal aufzuheben, sorgte weltweit für Aufsehen. Das spürten wir in der internationalen Resonanz auf unsere Berichterstattung (Bericht auf Englisch).

Das löste der Krieg in der Ukraine bei SWI aus

Am 24. Februar 2022 fiel Russland in die Ukraine ein und SWI swissinfo.ch registrierte auf seinen in Russisch publizierten Artikeln eine noch nie dagewesene Anzahl Zugriffe. Zu Beginn des Krieges kamen diese mehrheitlich aus Russland und der Ukraine, nach ersten Flüchtlingswellen auch aus der Schweiz, Polen, Deutschland, Kasachstan oder Frankreich.

Durchschnittlich verzeichnete SWI wöchentlich zwischen 50’000 und 60’000 Visits auf seinen Inhalten in Russisch. Kurz nach Kriegsausbruch waren es über drei Mal mehr; zeitweise fast 180’000 Visits wöchentlich. Im 2022 fielen rund 3,6 der insgesamt 62,4 Millionen Visits von SWI aufs Angebot in Russisch.

Durch die konsequente Einhaltung journalistischer Grundsätze – insbesondere wegen der möglichst ausgewogenen Berichterstattung – lief SWI Gefahr, in Russland gesperrt zu werden. Um mit seinen Leser:innen mit frei zugänglichen Inhalten in Kontakt zu bleiben, wurden neue Social Media-Kanäle fürs Russisch sprechende Publikum eröffnet. Nebst den Webseiten erreichte SWI auf diesem Weg parallel zum Web rund 200’000 russisch sprechende Leser:innen via Facebook, Instagram, Twitter, YouTube, Telegram und VKontakte.

Mit dem Krieg wuchs die berufliche wie persönliche Belastung für alle Redaktionen – insbesondere für unsere russische Redaktion, die zusehends Druckversuchen und persönlichen Angriffen ausgesetzt war. SWI sah sich phasenweise gar gezwungen, offene Kommentarbereiche über Nacht zu pausieren, weil eine Moderation mit sachlichem Austausch nicht mehr möglich war. 

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SWI-Beiträge auf Ukrainisch

In Russland wie in der Ukraine kam die freie Presse enorm unter Druck und brauchte ihre Zeit, um sich im Ausland neu zu organisieren. SWI sah in Rücksprache mit dem Bundesamt für Kommunikation die Notwendigkeit und Möglichkeit, mit der russischsprachigen Redaktion einen Teil der Beiträge aus dem laufenden Angebot auf Ukrainisch anzubieten.

Seit Anfang Mai 2022 publiziert SWI auf Basis einer befristeten Leistungsvereinbarung mit dem Bund über seine russischen, englischen, deutschen, französischen und italienischen Seiten Informationen auf Ukrainisch. Auf diesen werden wöchentlich 870 Visits gemessen und den Newsletter haben inzwischen rund 1300 Personen abonniert.

Hier finden Sie die Beiträge auf Ukrainisch.

Schweizer Themen im Kontext des Krieges in der Ukraine

Kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine entbrannte in der Schweiz und weit darüber hinaus eine bis heute nachhallende Debatte über die Schweizer Neutralität. Parallel zur laufenden redaktionellen Begleitung der innerschweizerischen Beschlüsse zu Sanktionen war es nötig, in mehreren Sprachen zu erklären, was die Schweizer Neutralität überhaupt ist.

Zur Auflockerung ein kleiner Lacher für zwischendurch: Weil ausserhalb der Schweiz längst über die «Schweizer Neutralität» Witze kursierten, griffen wir dies am Beispiel der lückenhaften Sanktionen gegenüber russischen Oligarchen satirisch auf (Video auf Englisch).

Haben Sie gewusst, dass vor genau zweihundert Jahren Schweizer:innen in der Ukraine eine Kolonie gründeten? Leider gab es im 2022 keinen Grund, um dieses Jubiläum zu feiern.

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Das internationale Genf

In globalen Krisen – ob im Zusammenhang mit Pandemien oder Kriegen – spielt ein weiterer «Schweizer Aspekt» eine wichtige Rolle: Das internationale Genf; Sitz vieler internationaler Organisationen, die jährlich unzählige Verhandlungen führen, Einordnungen vornehmen oder Entscheide fällen, die teils weltweit Einfluss nehmen auf die Zukunft der Welt. SWI swissinfo.ch hat zur Kandidatur der Schweiz für den UNO-Sicherheitsrat eine achtteilige Serie publiziert.

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Apropos Sicherheit: 800 Personen meldeten sich freiwillig, um ein Schweizer Gefängnis zu testen und ein Viertel von ihnen liess sich dafür einsperren. Unsere Journalistin May Elmahdi Lichtsteiner war für Sie dabei.

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SWI in anderen Medien

Weil SWI swissinfo.ch eine der diversesten Redaktionen der Schweiz ist, stieg im Laufe des vergangenen Jahres das Interesse im In- und Ausland an unseren Kompetenzen, Sicht- und Arbeitsweisen. Eine der Kernkompetenzen von SWI ist, auf die Sprach- und Kulturräume ausgerichtet zu formulieren und zu kontextualisieren. Dies mit dem Ziel, die freie Meinungsbildung so sach- und fachbezogen wie möglich gelingen zu lassen.

Dazu – und zu vielen politischen und gesellschaftlichen Einordnungen und teils persönlichem Befinden – standen unsere Journalist:innen in vielen Gesprächen, Interviews und Beiträgen Rede und Antwort.

Kleine Auswahl unserer Präsenz in anderen Medien:
Ein Rendez-vous mit fünf unserer Journalist:innen
Swissinfo en russe : un média sur la corde raideExterner Link (Le Temps, mit Bezahlschranke)
Spopola la versione russa di SwissinfoExterner Link (RSI)
Invasión a Ucrania: una perspectiva desde SuizaExterner Link (Radio Canada)
كمال الضيف من «سويس إنفو»: الحربُ أحيَت الخوفَ من «الدب الروسي»Externer Link (Radio Canada)
Swissinfo et la couverture de la guerre en langue russe, depuis BerneExterner Link

SWI wird mit dem JTI-Label zertifiziert

Inmitten dieser grossen Herausforderungen verlieh uns die Zertifizierung mit dem Label der Journalism Trust InitiativeExterner Link einen zusätzlichen Motivationsschub. Das Label, eine Initiative von Reporter ohne Grenzen, vereinfacht als Qualitätslabel die Erkennbarkeit von Qualitätsjournalismus für Mensch und Maschinen.

Zertifizierung für transparenten und professionellen Journalismus

Ein neuer Chefredaktor und eine neue Bereichsleiterin

Per Juli 2022 konnte SWI swissinfo.ch Mark Livingston als neuen Chefredaktor gewinnen. In seiner Rolle, welche zuvor im Doppelmandat der Direktorin Larissa M. Bieler aufging, ist er seither für die editoriale Qualität und die Umsetzung der journalistischen Leitlinien verantwortlich. Zusammen mit der ebenfalls neu in die Geschäftsleitung gewählten Veronica de Vore für den Bereich «Audience» entwickelt er SWI swissinfo.ch auch strategisch weiter.

Zur Medienmitteilung Chefredaktion und Leitung Bereich AudienceExterner Link

Der Kongress der Auslandschweizer:innen

Das Parlament der Fünften Schweiz traf sich nach dreijähriger Pause erstmals wieder physisch, und zwar vom 19. bis 21. August in Lugano. Wir waren vor Ort und im direkten Austausch mit den Vertreter:innen des Auslandschweizer:innen-Rates und dem zuständigen Bundesrat Ignazio Cassis.

Unter den 140 Delegierten befanden sich dieses Jahr zahlreiche neue Gesichter. Zu den Themen gehörten: E-Voting, die Zusammenarbeit mit dem Aussendepartement, die EU-Frage sowie die Problematik der Krankenversicherungen für Auslandschweizer:innen. Bei einem dieser Themen nahm die Schweizer Diaspora den Bundesrat besonders in die Pflicht, denn diese zeigte sich «äusserst besorgt» über die Entwicklung der Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen UnionExterner Link. 

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Eine asiatische Muschel erobert die Schweiz

Die Schweiz ist zwar ein Binnenland, aber das hält invasive Muscheln nicht davon ab, hiesige Flüsse und Seen zu bevölkern und Ökosysteme zu bedrohen, so zum Beispiel die Corbicula fluminea. Wir haben uns zeigen lassen, welche Folgen dies für unsere Gewässer hat, aber auch, ob sich die eingewanderten Weichtiere zum Verzehr eignen.

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empty clam shells at the edge of water

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Invasive Muscheln: Neue Ansätze sind gefragt

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Fremde Muschelarten sind eine Gefahr für Schweizer Gewässer. Könnte der Verzehr der Muscheln ein Teil der Lösung sein?

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Susan Misicka cooking clams

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Wie schmecken die invasiven Muscheln?

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Könnte das Ernten von invasiven Arten eine Lösung sein? Unsere Reporterin ging auf Muscheljagd und kochte ihren Fang.

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Die Schweiz nimmt Einfluss auf Biogas in Benin und Brustkrebs in Kenia

Ob die Schweizer Entwicklungshilfe gelingt oder nicht, ist von einer Vielzahl an Kriterien abhängig. Unsere Journalistin Céline Stegmüller zeigte dies eindrücklich am Beispiel zweier durch die Schweiz in Benin finanzierten Biogasanlagen, bei der die eine noch heute erfolgreich Biogas produziert, während die zweite brachliegt.

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Ein mit Biogas gefüllter Sack, der über ein Plastikrohr mit einem Biogasbehälter verbunden ist

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Aus Abfall wird Biogas – jetzt auch in Benin

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Reportage aus dem Süden Benins, wo zwei von der Schweiz finanzierte Biogasanlagen ganz unterschiedlich ankommen.

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Welchen Einfluss die Preisgestaltung von Schweizer Krebsmedikamenten auf einzelne Schicksale nehmen kann, zeigte der Beitrag über die Kenianerin Lucia Syokau Muli.

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Vom Melkfett zur Banknote

International zu reden gab eine weitere, mitnichten weniger erfolgreiche, doch weitaus unbekanntere Schweizer Firma: SICPA. Deren beeindruckende Geschichte, die teils undurchsichtige Geschäftstätigkeit und die internationalen Verknüpfungen waren für SWI Grund genug, um in Zusammenarbeit mit dem Recherche-Kollektiv Gotham CityExterner Link eine umfassende Multimedia-Story zu entwickeln, die sich wie ein Wirtschaftskrimi liest. Bei dem auch Sie sich vermutlich zum ersten Mal fragen, woher die Farbe stammt, mit denen die Geldscheine gedruckt wurden, die Sie täglich in den Händen halten.

SICPA – die undurchsichtigen Geschäfte mit dem VertrauenExterner Link

Schweizer Filme für ein internationales Publikum

«Swiss made» ist auch die Auswahl von Schweizer Dokumentarfilmen aus der Schweizer Streaming-Plattform Play Suisse für ein internationales Publikum zugänglich. Die Filme, bis anhin nur in der Schweiz ausgestrahlt, sind mit englischen Untertiteln versehen und weltweit abrufbar.

Das neue Angebot von SWI gewährt beispielsweise Einblick in die Ereignisse rund um den Absturz des Swissair-Flugs 111 im September 1998, den spektakulären Zürcher Postraub, ein Zug-Drama in den Schweizer Alpen. Die Auswahl wird laufend ergänzt.

Die «Swiss Films Selection»: Einfacher Zugang über jeden Browser

Wie lebt es sich eigentlich in Katar?

Sportberichterstattung ist eigentlich nicht Teil unseres Angebotes. Geschieht irgendwo etwas sportlich Herausragendes unter Beteiligung der Schweiz, wollen wir trotzdem etwas genauer hinschauen. Der Fokus gilt dabei selten den sportlichen Leistungen, sondern den internationalen Aspekten, die einen Bezug zur Schweiz haben. Auch diese Art der Berichterstattung stösst öfter auf grosses Interesse. So steigen beispielsweise nach erfolgreichen Spielen der Schweizer Fussballnationalmannschaft oft die Zugriffe auf diesen älteren Artikel von uns: Schweizer Nationalmannschaft: Externer Link12 Nationen, ein TeamExterner Link.

Bei der Fussball-WM in Katar interessierte uns nicht nur der laufende Prozess zur Vergabe durch die FIFA, wir wollten auch von ein paar ausgewählten Auslandschweizer:innen wissen, wie es sich eigentlich in diesem kleinen Wüstenstaat lebt.

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Welche weiteren Schweizer Unternehmen im Jahr 2022 sonst noch für (internationale) Schlagzeilen sorgten, das weiss Jessica Davis Plüss(Bericht auf Englisch):

Mit Schweizer Fokus und internationaler Ausrichtung für Sie unabhängig, hintergründig und faktentreu berichten, das werden wir auch im 2023! Seit 2022 ist SWI swissinfo.ch Mitglied der DG8, einem Zusammenschluss acht international tätiger öffentlich-rechtlicher Medienhäuser mit dem Ziel, den freien Informationszugang für alle Menschen auf der Welt zu stärken und die zunehmende Desinformation oder Hassreden zu bremsen.

DG8-Gipfeltreffen: Lobende Worte zum Mut von MedienteamsExterner Link

Einzig von wo aus wir im Jahr 2023 für Sie berichten, hat sich leicht verändert. Bis zum September 2022 waren wir vom Berner Ostring aus für Sie tätig, seit Oktober 2022 haben wir unsere Büros im selben Gebäude wie SRF seine Radiostudios: An der Schwarztorstrasse 21 im Berner Monbijou arbeiten wir neu mit SRF unter einem Dach. Dies haben wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen sowie Gästen aus der Politik, der Verwaltung, Wirtschaft und Institutionen entsprechend gefeiert.

SWI swissinfo.ch swissinfo.ch und SRF in Bern neu unter einem DachExterner Link
 

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