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Nestlé trotz der Krise mit starken Zahlen

Apfelbrei verkauft sich bei Nestlé immer noch gut. Ex-press

Im Jahr 2009 hat der weltgrösste Nahrungsmittel-Konzern weniger verkauft und weniger Gewinn als 2008 realisiert. Der Reingewinn brach um über 42% auf rund 10,5 Mrd. Fr. ein, da die Bilanz 2008 durch einen rentablen Verkauf aufgewertet worden war.

Der Nahrungsmittelmulti meldet jedoch ein organisches Umsatzwachstum (vor Zukäufen und Währungseffekten) von 4,1%.

Dieses setzt sich aus dem für das Unternehmen wichtigen realen internen Wachstum von 1,9% sowie Preisanpassungen von 2,2% Prozent zusammen.

Negativ auf den Gruppenumsatz wirkten sich Wechselkurseffekte mit -5,5% und akquisitionsbereinigte Verkäufe mit -0,7% aus.

Als Hauptgrund für den im Vergleich zu 2008 viel tieferen Gewinn begründet der Konzern mit dem 2008 erfolgten Aktienverkauf des Augenmittelunternehmens Alcon an Pharmamulti Novartis. Aus diesem Grund seien die Gewinnzahlen der beiden Jahre nicht vergleichbar, hält Nestlé fest.

Das operative Ergebnis (EBIT) blieb stabil bei 15,7 Mrd. Franken. Die entsprechende Marge (Umsatz im Verhältnis zum Betriebsgewinn) verbesserte sich von 14,3 auf 14,6%.

Kassenschlager Nespresso

Nestlé sei in einem schwierigen Geschäftsumfeld schneller gewachsen als der Rest der Branche, betonte Nestlé-Konzernchef Paul Bulcke in der Medienmitteilung.

Von der Krise getroffen wurde Nestlé aber besonders in Europa: Hier macht der Konzern rund 20% des Gesamtumsatzes und erzielte 2009 lediglich ein organisches Wachstum von 0,3%.

Als stark zeigte sich das wichtigste Segment Nahrungsmittel und Getränke mit einem Umsatz von 99,8 Mrd. Franken (organisch +13,9%). Besonders die Kaffeemarke Nespresso habe hier erneut eine «herausragende Leistung» erzielt.

Dafür war das Wassergeschäft (Nestlé Waters) rückläufig. Unterdurchschnittlich entwickelte sich der Umsatz mit Produkten für gesunde Ernährung (Nutrition).

Dividende erhöht

Der Nestlé-Verwaltungsrat schlägt eine Dividendenerhöhung um 14% auf 1,60 Fr. pro Aktie vor. Zudem sollen dieses Jahr eigene Aktien im Wert von 10 Mrd. Fr. zurückgekauft werden.

Dabei stammen 5 Mrd. Fr. aus dem Abschluss des alten Programms (über 25 Mrd. Fr.) und 5 Mrd. Fr. aus dem Anfang Jahr angekündigten neuen Programm (10 Mrd. Franken). Ingesamt wird Nestlé den Aktionären 2010 somit über Dividenden und Aktienrückkäufe rund 15,6 Mrd. Fr. zuführen.

Verhaltene Aussichten

Für 2010 erwartet Nestlé trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit ein höheres organisches Wachstum des Kerngeschäfts mit Nahrungsmitteln und Getränken als 2009 sowie eine weitere Verbesserung der EBIT-Marge.

In den Nestlé-Verwaltungsrat sollen neu der ehemalige Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Jean-Pierre Roth, und die Holländerin Titia de Lange einziehen. Für eine weitere Amtszeit von drei Jahren sollen ausserdem Peter Brabeck, Steven Hoch und André Kudelski gewählt werden.

Zufriedene Analysten

Finanzanalysten haben Nestlés Jahresergebnis weitgehend in diesem Rahmen erwartet. Die Nestlé-Aktien legten im frühen Handel deutlich zu.

Der Reingewinn von 10,4 Mrd. Fr. lag – trotz des deutlichen Rückgangs – klar über den Schätzungen der Analysten. Auch das organische Umsatzwachstum fiel stärker aus als erwartet.

Die Dividenden-Erhöhung und die angekündigten Aktienrückkäufe wurden von den Analysten ebenso positiv aufgenommen. Die Geschäftsaussichten für 2010 seien vielversprechend und ermutigend, hiess es weiter.

swissinfo.ch und Agenturen

2009 betrug das Gehalt des belgischen Nestlé-Konzernchefs Paul Bulcke 10,03 Mio. Fr., gut 2 Mio. mehr als 2008.

Nestle speiste zudem die Pensionskasse des Konzernchefs mit 822’696 Fr.

Das Grundgehalt besteht aus 2 Mio. Fr. Die Bonuszahlungen enthalten einen im Vergleich zum Vorjahr von knapp zwei Mio. auf 460’000 Franken reduzierten Barbetrag und einen gegenüber 2008 rund drei Mal höheren Betrag in Aktien im Wert von 3,476 Mio. Fr.

Peter Brabecks Entschädigung hat sich wegen des Rücktritts als CEO im April 2009 im Vergleich zum Vorjahr von 13,945 auf 7,488 Mio. Fr. Franken halbiert.

Eingeschlossen darin ist ein Bonus von 2,687 Mio. Fr. in Form von für drei Jahre gesperrten Nestlé-Aktien.

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