Bwin meldet Sieg in deutschem Rechtsstreit mit WestLotto
WIEN (awp international/APA) – Der österreichische Online-Glücksspielkonzern Bwin hat einen Rechtsstreit gegen den deutschen Glücksspielanbieter WestLotto nach eigenen Angaben gewonnen. Der Betreiber WestLotto habe im Jahr 2004 auf Unterlassung geklagt, sagte der Anwalt des Unternehmens Bwin in Österreich, Thomas Talos, nach dem Abschluss des Verfahrens vor dem deutschen Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag. Der Konzern habe in Deutschland keine Glücksspiele anbieten sollen. Nachdem WestLotto in erster und zweiter Instanz Recht bekommen habe, habe jetzt Bwin vor dem BGH gewonnen, sagte der Anwalt der österreichischen dpa-AFX-Partneragentur APA. «Jetzt ist ein sechsjähriger Rechtsstreit endgültig zugunsten von Bwin entschieden.»
Bwin sei in Deutschland zwar ohne Zulassung tätig, das deutsche Glücksspielmonopol sei aber nicht gemeinschaftskonform, sagte Talos. Dies habe der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Herbst festgestellt. Der deutsche Gesetzgeber müsse daher die Rechtslage ändern: Entweder würden alle Glücksspielbereiche monopolisiert, oder der Markt werde geöffnet und Lizenzen vergeben. «Bwin will natürlich eine Marktöffnung», sagte der Anwalt. Das Glücksspielmonopol erwirtschafte nur fünf Prozent der Umsätze im deutschen Sportwettenmarkt. Das zeige, dass das Monopol gescheitert sei. Die deutsche Politik solle den Glücksspielbereich «vernünftig und marktgerecht» regulieren, fordert der Bwin-Anwalt./gru/APA/stw/he