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CA St. Gallen und swissregiobank werden «acrevis» – Dekotierung der Bank CA (AF)

(Um weitere Einzelheiten und Hintergründe zur Fusion ergänzt)
Zürich (awp) – Die beiden Ostschweizer Regionalbanken Bank CA St. Gallen und swissregiobank wollen nach der geplanten Fusion im Herbst dieses Jahres unter der neuen Marke «acrevis» auftreten. Auf die heutige Kotierung der Bank CA St. Gallen an der SIX soll verzichtet werden, wie einer Mitteilung der beiden Institute vom Mittwoch zu entnehmen ist.
Der Fusionsvertrag wurde laut Mitteilung am 12. Juli unterzeichnet, nachdem die beiden Banken ihre Fusionsabsicht bereits im vergangenen Dezember bekanntgegeben hatten. Die neue Regionalbank acrevis wird vom Bodensee bis an den Zürichsee tätig sein und will sich nach eigenen Angaben durch die Nähe zum regionalen Kunden profilieren.
Als Ziel der Fusion nennen die Banken unter anderem die Erweiterung des Marktgebiets, die Sicherung von Wachstumschancen und auch die Realisierung von Synergien. Allerdings sollen durch die Fusion keine Stellen verloren gehen, heisst es in der Mitteilung.
Die Aktionäre der Bank CA St. Gallen sollen nun für eine CA-Aktie 1,1762 Aktien der neuen Bank actevis mit einem Nominalwert von 85 CHF erhalten. Das Umtauschverhältnis soll nach Vorliegen der Halbjahresabschlüsse noch verifiziert werden, Veränderungen seien aber nicht zu erwarten, heisst es. Die Aktionäre der swissregiobank werden pro Aktie eine neue acrevis-Aktie sowie eine steuerfreie Kapitalrückzahlung von 30 CHF pro Aktie erhalten.
Rechtlich soll die Fusion allerdings als Übernahme der CA St. Gallen durch die swissregiobank durchgeführt werden. Dieses Vorgehen sei aus banktechnischen, bankenrechtlichen, steuerlichen und operativen Überlegungen vorteilhaft. Gleichzeitig sichere die Variante aber auch eine einfache Lösung für den angestrebten Verzicht auf eine Kotierung der Bank CA-Aktien. Einen Einfluss auf die neue Bank habe das Vorgehen aber nicht, da sämtliche Geschäftsgrundlagen für die acrevis Bank von Grund auf neu erarbeitet würden.
Der Verwaltungsrat der neuen Bank soll vom heutigen Verwaltungsratspräsidenten der swissregiobank, Markus Isenrich, präsidiert werden. Bank CA-Verwaltungsratspräsident Niklaus Staerkle wird die Funktion des Vize-Präsidenten übernehmen. Dagegen geht die Führung der siebenköpfigen acrevis-Geschäftsleitung an den Geschäftsleitungsvorsitzenden der Bank CA St. Gallen, Stephan Weigelt und swissregiobank-CEO Urs Kuhn wird sein Stellvertreter.
Die insgesamt rund 10’000 Aktionäre der beiden Banken sollen am 23. September an ausserordentlichen Generalversammlungen über das Fusionsvorhaben befinden. Dabei soll die CA St. Gallen ihre Versammlung am Vormittag, die swissregiobank am Nachmittag abhalten. Die Einladungen dazu würden Mitte August verschickt, heisst es.
Die Bank CA St. Gallen ist mit einer Bilanzsumme von 1,78 Mrd CHF per Ende 2010 und 82 Mitarbeitenden etwas grösser als die swissregiobank, die eine Bilanzsumme von 1,59 Mrd CHF auswies und 77 Mitarbeitende beschäftigte. Die Bank CA hatte im vergangenen Jahr einen Reingewinn von 8,7 Mio CHF ausgewiesen, die swissregiobank einen solchen von 7,2 Mio CHF.
Das Kerngebiet der Bank CA liegt in der Agglomeration St. Gallen, jenes der Swissregiobank erstreckt sich vom Sitz in Gossau über Wil, das Toggenburg bis zum oberen Zürichsee. Beide Banken arbeiten bereits seit längerem zusammen, unter anderem im gemeinsamen Bankenservice-Zentrum Finanz-Logistik AG. Ebenfalls zu Fusionsgesprächen eingeladen worden war die kleinere Vadian Bank St. Gallen, diese wollte aber selbstständig bleiben.
tp/ra

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