Christiane Brunner ist neue SP-Parteipräsidentin
Die Genfer Ständerätin Christiane Brunner ist am Sonntag (15.10.) in Lugano (TI) zur neuen Präsidentin der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SP) gewählt worden. Sie wurde mit stehenden Ovationen gefeiert.
Die 53-jährige bisherige Präsidentin der Gewerkschaft SMUV wurde am SP-Parteitag von den 623 Delegierten per Akklamation zur Nachfolgerin der vor einem halben Jahr zurückgetretenen Ursula Koch bestimmt. Die Präsidentschaft wurde ihr von niemandem streitig gemacht.
Die SP werde auch in Zukunft eine linke Partei bleiben, versicherte Brunner in ihrer Antrittsrede. Für sie sei die Sozialdemokratische Partei die einzige Garantin einer sozialen Schweiz, betonte die neugewählte Parteipräsidentin.
Brunner gilt als Integrationsfigur und gute Vermittlerin. Sie wurde in verschiedenen Reden als Politikerin geschildert, die der Basis und sozialen Fragen verbunden ist.
Die SP hofft, mit der neuen Parteipräsidentin aus der Krise zu finden und statt personelle wieder inhaltliche Auseinandersetzungen zu führen.
Dreifuss: Mehr parteiinterne Menschlichkeit
SP-Bundesrätin Ruth Dreifuss forderte ihre Partei auf, sich verstärkt den Alltagsproblemen der Bevölkerung zu stellen. «Intern muss die Partei menschlicher werden», sagte Dreifuss am Parteitag.
Das Schweizerische System verlange nach Kompromissen. Die Partei müsse sich an dieses Schema halten, aber in den Kompromiss-Lösungen müssten die linken Positionen immer klar heraus kommen, fügte die Innenministerin hinzu.
SP erhält Delegiertenversammlung
Weiter wurde am Sonntag (15.10.) in Lugano beschlossen, dass die SP in Zukunft politische Entscheide an einer Delegierten-Versammlung fällen wird. Eine entsprechende Strukturreform wurde von den Delegierten mit grosser Mehrheit genehmigt.
Mit den neuen Strukturen soll die Partei effizienter werden und näher an der Basis politisieren. Die Delegierten-Versammlung soll mindestens dreimal jährlich stattfinden. Sie tritt an die Stelle des Parteitags, der nur noch alle zwei Jahre durchgeführt werden soll.
swissinfo und Agenturen
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