Commerzbank und Dresdner starten gemeinsame Marke (AF)
FRANKFURT (awp international) – Commerzbank und Dresdner Bank wachsen auch äusserlich zusammen: Knapp zwei Jahre nach der Dresdner-Übernahme rüstete die Commerzbank am Dienstag bundesweit erste Filialen mit dem neuen gemeinsamen Logo aus. «Frankfurt und ganz Deutschland werden ein Stück gelber», sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing zum Start der neuen Marke am Hauptsitz des Dax-Konzerns in Frankfurt am Main.
Das neue gelbe Band, das an das grüne Band der Dresdner Bank angelehnt ist, wurde zunächst an Standorten in sechs deutschen Grossstädten angebracht. Ausser Frankfurt waren am Dienstag Filialen in Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Köln an der Reihe.
Im Laufe des Sommers sollen das grüne Dresdner-Bank-Logo und das alte gelbe Commerzbank-Emblem an mehr als 1200 Standorten verschwinden. An der Frankfurter Commerzbank-Zentrale gibt es dabei «tierische» Probleme: Am Westturm nisten auf 258 Metern Höhe Wanderfalken, deren Nachwuchs noch etwas Ruhe braucht, so dass sich die Umrüstung des Logos an diesem Turm verzögert.
Knapp 50 Millionen Euro kostet die Umstellung der Marke nach Blessings Angaben. Die elf Millionen Privat- und Firmenkunden in Deutschland sollen ab sofort in allen Filialen gleichen Service erhalten – egal, ob sie Commerzbank- oder Dresdner-Bank-Kunde waren. «Wirklich nichts mehr merken werden die Kunden nach dem Frühjahr nächsten Jahres», sagte Blessing. Dann sollen die Datensysteme der beiden Grossbanken zusammengeführt werden.
Später werden auch Filialen geschlossen – dort, wo Dresdner und Commerzbank bisher in direkter Nachbarschaft agierten. «Die Zusammenlegung von Filialen beginnt wahrscheinlich ab dem zweiten Halbjahr 2011», sagte Blessing. Von gut 1500 Filialen in Deutschland sollen 1200 übrigbleiben.
Blessing bekräftigte, die Fusion werde in diesem Jahr 1,1 Milliarden Euro Kostenersparnis bringen. Bei der Hauptversammlung Mitte Mai war Blessing wegen des Dresdner-Kaufs von Aktionären erneut wüst beschimpft worden, hatte aber einmal mehr betont: «Der Kauf der Dresdner Bank war und ist strategisch richtig.»
Der Deal war Ende August 2008 eingefädelt worden – unmittelbar bevor die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers die Finanzwelt schockte. In der Folge stützte der Bund die Commerzbank und damit die Dresdner-Übernahme mit Milliarden und wurde grösster Einzelaktionär der zweitgrössten deutschen Bank. Juristisch verschmolzen wurden Commerzbank und Dresdner Bank am 11. Mai 2009.
Mit der Umstellung der Marke verschwindet auch der Name Dresdner Bank. Einzige Ausnahme: «Die Hauptstelle der Dresdner Bank in Dresden werden wir mit neuem Logo unter dem Namen Dresdner Bank weiterbetreiben – aus Respekt vor der Marke», sagte Blessing. Die Dresdner Bank war am 12. November 1872 in Dresden mitten in der Industrialisierung durch die Umwandlung des privaten Bankhauses Michael Kaskel in eine Aktiengesellschaft entstanden./ben/DP/tw