Coronavirus: Die Situation in der Schweiz
Seit Anfang Jahr übernimmt der Bund die Testkosten nicht mehr. Deshalb rechnet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit einer erhöhten Dunkelziffer der Covid-Fälle. "Daher spiegeln die Fallzahlen nur eingeschränkt das Infektionsgeschehen wider", schreibt das BAG auf seiner Website. Aus diesem Grund verzichten wir bis auf Weiteres auf unser wöchentliches Update.
Die Entwicklungen bis Anfang 2023:
- Die Testkosten werden seit dem 1. Januar 2023 nicht mehr vom Bund übernommen. Aus diesem Grund rechnet das BAG mit einer erhöhten Dunkelziffer, wie es auf seiner Website schreibt.
- Die Fallzahlen sind deshalb nicht mehr aussagekräftig, weshalb wir bis auf Weiteres keine wöchentlichen Meldungen mehr zu den Infektionen mit dem Coronavirus publizieren werden.
- Sollten die Zahlen wieder unerwartet ansteigen oder sich andere Auffälligkeiten im Infektionsgeschehen in der Schweiz zeigen, werden wir Sie natürlich wieder darüber informieren.
- Am 5. Januar 2023 meldete das BAG 4166 neue Fälle von Personen, die in der Woche davor positiv auf das Coronavirus getestet wurden (8% weniger als in der Vorwoche).
- Die Zahl der Corona-Kranken auf der Intensivstation ist im Vergleich zur Vorwoche um 29% gesunken. Aktuell sind es 34 Personen.
- 25 Todesfälle kamen in dieser Woche dazu.
- Die Behörden empfehlen eine zweite Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus für alle ab 16 Jahren.
- Es besteht keine Pflicht mehr, einen Mundschutz zu tragen, es wird aber in geschlossenen Räumen wieder empfohlen.
- Infizierte Personen müssen sich nicht mehr fünf Tage lang isolieren.
Wie entwickelt sich die Pandemie?
Insgesamt wurden in der letzten Berichtwoche bis 5. Januar 2023 4166 neue Corona-Fälle gemeldet. Diese Zahl ist nun seit mehreren Wochen abnehmend, wie das Bundesamt für Gesundheit mitteilteExterner Link.
Die Zahl der registrierten Fälle liegt jedoch wahrscheinlich deutlich unter der tatsächlichen Anzahl. Darauf deutet etwa die seit mehreren Wochen hohe Positivrate.
Seit April meldet das BAG die Zahlen zum Coronavirus nicht mehr täglich, sondern nur noch wöchentlich. Verzögerungen bei der Datenübermittlung und rückwirkende Korrekturen erklären einige Verschiebungen in den Zahlen.
Die Zahl der Spitaleinweisungen nahm im Wochenvergleich ebenfalls ab. In der Berichtwoche wurden 225 neue Hospitalisierungen gemeldet. In der Vorwoche waren es 390.
Die Zahl der Covid-Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen nimmt ab. Derzeit befinden sich dort 34 Covid-Fälle, das sind 29% weniger im Vergleich zur Vorwoche. Die Intensivbetten sind zu 79% ausgelastet.
Derzeit bleiben die Todesfälle auf niedrigem Niveau stabil. Die Statistik vom Donnerstag, 5. Januar weist für die vergangene Woche 25 Todesfälle aus, gegenüber 25 in der Vorwoche.
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Etwa 97% der Bevölkerung sind durch Impfungen oder nach einer Infektion mit dem Virus in Kontakt gekommen.
Es gibt laut BAG auch keine Beweise dafür, dass die Infektion mit den Untervarianten BA.4 und BA.5 zu schwerwiegenderen Auswirkungen führt als die vorherigen Varianten.
Die langfristigen Folgen der Pandemie geben jedoch weiterhin Anlass zur Sorge. Von 100 Erkrankten gelten 25 nach sechs Monaten immer noch nicht als geheilt und drei leiden immer noch unter schweren anhaltenden Symptomen.
Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation spricht man von Long Covid, wenn Symptome ab drei Monaten nach der Infektion mindestens zwei Monate lang anhalten. Sie können konstant auftreten oder verschwinden und wiederkehren.
Zu den wichtigsten gehören u. a. Müdigkeit, psychische Belastung, Kurzatmigkeit, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sowie Schmerzen in der Brust oder andere Beschwerden.
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Wie steht es um die Impfung in der Schweiz?
Bisher wurden vier Impfstoffe zugelassen: Pfizer/Biontech und Moderna, die beide für die Anwendung bei Jugendlichen ab 12 Jahren zugelassen sind. Der Janssen-Einzelimpfstoff, der von Johnson & Johnson hergestellt wird, ist ebenfalls in der Schweiz erhältlich.
Der letzte Impfstoff, der die Prüfung der Schweizer Behörden bestanden hat, ist der von Novavax hergestellte Proteinimpfstoff Nuvaxovid, der am 13. April zugelassen wurde.
Angesichts der Verbreitung der Omikron-Untervarianten empfehlen die Behörden, dass alle Personen über 16 Jahre eine zweite Covid-Auffrischungsimpfung machen lassen. Seit dem 10. Oktober ist diese für alle kostenlos.
Eine weitere Impfung könne dazu beitragen, die Zahl der schweren Fälle zu senken und eine Überlastung des Gesundheitssystems in diesem Herbst und Winter zu vermeiden, betont das BAG. Personen ohne Risikofaktoren hätten jedoch ein geringes Risiko, eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln, hiess es weiter.
Einen Monat nach Beginn der Kampagne für die zweite Auffrischungsimpfung folgten etwa 6% der Bevölkerung der Impfeinladung. Das BAG führt diese «eher zögerliche» Nachfrage insbesondere auf eine «gewisse Müdigkeit» in Bezug auf die Impfung sowie auf eine veränderte Wahrnehmung der mit Covid-19 verbundenen Gefahren zurück. Bis heute haben über 30% der Schweizer Bevölkerung noch keine Impfung erhalten.
Was sind die jüngsten Entscheidungen der Regierung?
Der Bundesrat hat in diesem Frühjahr die letzten Gesundheitsmassnahmen, die noch in Kraft waren, aufgehoben. Die Entscheidung trat am Freitag, den 1. April in Kraft. Seither gilt auch keine Masken-Pflicht mehr, auch nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Gesundheitseinrichtungen.
Auch die mindestens fünftägige Isolierung von Personen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, wurde aufgegeben. Darüber hinaus übernahmen die Kantone wieder die volle Verantwortung für den Schutz der Bevölkerung.
Die Regierung hatte die meisten Gesundheitsmassnahmen bereits am 16. Februar aufgehoben.
Die Testkosten werden ab dem 1. Januar 2023 nicht mehr vom Bund übernommen.
Wie ist die Situation an den Grenzen?
Derzeit gibt es in der Schweiz keine Einreisebeschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19. Es ist nicht notwendig, einen Impfnachweis, einen Heilungsnachweis oder ein Testergebnis vorzulegen, um in das Land einzureisen. Mit dem Tool TravelcheckExterner Link können die je nach Herkunftsland geltenden Einreisebestimmungen überprüft werden.
Bezüglich des Umgangs mit Reisenden aus China hat das BAG seine Überlegungen noch nicht abgeschlossen. Die EU hat am 4. Januar ihren Mitgliedern dringend empfohlen, obligatorische Tests einzuführen. Die Schweiz betont, sie habe diese Empfehlung zur Kenntnis genommen und prüfe sie sorgfältig.
Schweizer Reisende, die eine Reise ins Ausland planen, werden gebeten, die Einreisebestimmungen des Ziellandes oder der Zielregion zu überprüfen. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten hat RichtlinienExterner Link für Auslandsreisen in Zeiten einer Pandemie herausgegeben.
Wie entwickelt sich die Pandemie weltweit?
Die folgende Grafik zeigt einen internationalen Vergleich der aktuellen Inzidenzen:
Wie ist die Situation für Schweizer:innen, die im Ausland leben?
Auslandschweizer:innen, ihre nahen Verwandten (Ehepartner:in, Kinder, Eltern und Schwiegereltern, die im selben Haushalt leben) und Grenzgänger:innen ohne obligatorische Krankenpflegeversicherung können sich in der Schweiz impfen lassen.
Die Kosten für die Impfung werden, wie von den Kantonen gefordert, vom Bund übernommen.
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