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Coronavirus in Italien: Schweizer Behörden treffen erste Massnahmen

Das Coronavirus nähert sich der Schweiz. In der Region Lombardei in Norditalien sind die Menschen aufgefordert, nach Möglichkeit in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Auch die Schweiz ergreift Massnahmen. (Archivbild) KEYSTONE/EPA/Andrea Fasani sda-ats

(Keystone-SDA) In der Schweiz ist weiterhin kein Fall von Ansteckung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV 2 bestätigt. Das gab Gesundheitsminister Alain Berset am Montag vor den Bundeshausmedien bekannt. Dennoch wurden zusätzliche Massnahmen beschlossen.

Nach der rasanten Ausbreitung des Coronavirus in Italien beschloss der Bund zusätzliche Tests und eine verstärkte Information der Bevölkerung. Das Ziel der vorbeugenden Massnahmen ist es, mögliche Verdachtsfälle rasch zu isolieren. In der Schweiz wurden bisher rund 300 Corona-Verdachtsfälle abgeklärt – alle ergaben einen negativen Befund.

Bund und Kantone seien darauf vorbereitet, falls das Virus auch bei Personen in der Schweiz nachgewiesen werde, sagte Berset. «Die Koordination zwischen dem Bund und den Kantonen läuft gut.» Er sei auch laufend in Kontakt mit den italienischen und anderen ausländischen Behörden.

«Wir verfolgen die Situation Stunde für Stunde», sagte Berset. Die Schweiz sei «in erhöhter Bereitschaft». In Italien nehmen die Coronavirus-Fälle seit dem Wochenende rasch zu. Damit erhöhe sich das Risiko für die Schweiz, sagte Berset.

Tests direkt im Tessin

Die zuständige Taskforce habe deshalb am Montagvormittag zusätzliche Massnahmen beschlossen. So würden die Tests bei Personen mit grippeähnlichen Symptomen in der Schweiz intensiviert. «Ab Dienstag sollen Tests direkt im Tessin möglich sein», sagte Berset.

Weiter werde die Hotline in allen Landessprachen verstärkt und eine Informationskampagne für Einreisende und Pendler an den Grenzen sowie an den Flughäfen gestartet. Zudem soll das Personal des öffentlichen Verkehrs und der Grenzwacht besonders instruiert werden.

Eine zweite Informationskampagne über die persönlichen Schutzmassnahmen richte sich an die breite Bevölkerung. «Am wichtigsten sind Hygienemassnahmen wie Hände waschen», sagte Pascal Strupler, Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Epidemieplan bleibt in der Schublade

Durch die Massnahmen soll eine Erkrankungswelle in der Schweiz möglichst verhindert oder hinausgezögert werden. Am Montagnachmittag trifft sich zudem der Bundesstab Bevölkerungsschutz, um die Lage zu analysieren und weitere mögliche Massnahmen zu besprechen. Das passiert seit Wochen regelmässig.

Strupler vom BAG hielt fest, dass erst Gegenmassnahmen gegen eine Epidemie getroffen würden, falls es eine Epidemie in der Schweiz gäbe. Das sei bislang nicht der Fall.

Trotzdem verstehe er, dass die Bevölkerung – insbesondere im Tessin – «verunsichert und verängstigt» sei. Die Anrufe auf die bundeseigene Corona-Hotline hätten in den vergangenen Tagen zugenommen. Am Sonntag seien 270 Anrufe registriert worden.

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