Das Jahrbuch zur schweizerischen Politik stellt sich den Herausforderungen des digitalen Zeitalters: Zum 50-Jahre-Jubiläum stellen die Herausgeber auf eine Onlineplattform um. Das hat für die Nutzer einen grossen Vorteil: Der Zugang ist gratis.
1966 erschien die erste Ausgabe des zweisprachigen Jahrbuchs «Schweizerische Politik»/»Année Politique Suisse». Seither wurde jährlich das politische Geschehen auf Kantons- und Bundesebene in einer Publikation dokumentiert.
Das für wissenschaftliche Zwecke publizierte Jahrbuch entwickelte sich mit den Jahren zu einer wichtigen Quelle für die politische Meinungsbildung. Die Texte sind teils auf Deutsch und teils auf Französisch abgefasst.
Online statt Print
Die Herausgeber nehmen das Jubiläumsjahr zum Anlass für eine wichtige Neuerung: Die Année Politique Suisse soll nicht mehr als Jahrbuch-Chronik publiziert werden, sondern als online-basierte Plattform.
Man wolle sich damit den Herausforderungen des digitalen Zeitalters und den gestiegenen Ansprüchen an Recherche und Information stellen, teilt das Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern mit. «Inhaltlich wird sich kaum etwas ändern», sagt Marlène Gerber vom Institut auf Anfrage von swissinfo.ch. Die Online-Publikation der Inhalte habe den Vorteil, dass man die Informationen nicht wie bisher mühsam aus den Jahrbüchern zusammensuchen müsse.
Geschäftsdatenbank für Politik
Die Plattform bietet eine Suchfunktion, mit der nach Akteuren, Instrumenten, Themen und Schlagworten gesucht werden kann. Zugänglich sein werden in der Datenbank nebst aktuellen politischen Geschäften unter anderem auch Zusammenfassungen von Studien und Statistiken sowie die Beiträge aus den bisherigen Jahrbüchern. Die Plattform ist also eine Art Geschäftsdatenbank für gesellschaftspolitische Themen.
Die neue Plattform richtet sich an Parteien, Verbände, Medien, Verwaltung, Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit. Der wohl grösste Vorteil der Umstellung: Die neue Plattform ist ab 2017 unter www.anneepolitique.swissExterner Link gratis für alle zugänglich. Damit hat die Année Politique das Potenzial, sich von einer Wissenschaftspublikation zu einem Polit-Wikipedia zu entwickeln.
Beliebte Artikel
Mehr
Swiss Abroad
Argentinien: Tausende Nachkommen von Ausgewanderten fordern den Schweizer Pass
Sollte die Schweizer Wirtschaft die globalen Grenzen respektieren, wie es die Umweltverantwortungs-Initiative fordert? Oder würde dies dem Wohlstand des Landes schaden?
Am 9. Februar stimmen die Schweizerinnen und Schweizer über die von den Jungen Grünen lancierte Umweltverantwortungs-Initiative ab.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Qualitäts-Information hat ihren Preis
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Urteil der Autoren des Jahrbuchs 2012 zur Qualität der Schweizer Medien ist wenig schmeichelhaft. Das Team vom Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich vertritt die Ansicht, die Berichterstattung sei in den letzten zehn Jahren oberflächlicher geworden. Heute werde weniger Hintergrund publiziert, welcher der Öffentlichkeit helfe, die Bedeutung eines politischen Entscheids oder eines sozialen…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Internet-Plattform wurde am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern in Zusammenarbeit mit der Bundeskanzlei und dem Bundesamt für Statistik (BFS) entwickelt. Dies teilte das BFS mit. So zeigt Swissvotes beispielsweise auf, wer 2005 gegen die Erweiterung der Personenfreizügigkeit das Referendum lancierte, welche Parolen die Parteien zur Abstimmung fassten, und welche Kantone, Bezirke und Gemeinden…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«DeFacto belegt, was andere meinen»: Mit diesem kecken wie griffigen Claim trat vor gut einem Jahr die Forschungsplattform der Schweizer Politik- und SozialwissenschaftenExterner Link an die politische Öffentlichkeit. Ihr Anspruch: Politikforschung einem breiteren Publikum zugänglich machen. «Die entzauberte Schweizer DemokratieExterner Link«; «Initiativenflut? – Immer mehr Politiker in InitiativkomiteesExterner Link«; «E-Voting: Breite Unterstützung trotz SicherheitsbedenkenExterner Link«; «Geschenke…
Wie die Schweizer Alkoholbehörde den Alltag der Bevölkerung prägte
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Zwischen "Rausch & Ordnung": Ein historischer Rückblick auf die Schweizer Alkoholverwaltung. Nach 125 Jahren schliesst sie ihre Tore.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Landesregierung will im Grossen und Ganzen am bestehenden Modell festhalten. Dieses garantiere journalistische Leistungen in hoher Qualität, hatte sie in ihrem Bericht festgehalten. Der Bericht kam im Ständerat (kleine Kammer) aber nicht ohne Kritik davon. Zu wenig innovativ, zu wenig zukunftsweisend sei er, kritisierten zwei Standesvertreter der Schweizerischen Volkspartei (SVP), Hannes Germann und Werner…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch