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Asylbewerberin: Wir alle brauchen das Recht auf freie Meinungsäusserung

Nach einer langen Reise von Malawi im südlichen Afrika nach Irland im Nordwesten Europas ist es Ellie Kisyombe gelungen, sich Gehör zu verschaffen – als erste Asylbewerberin überhaupt, die für ein öffentliches Amt kandidierte. Sie ist die nächste Teilnehmerin in unserer globalen Serie "Stimmen der Freiheit".

«Ich musste mein Heimatland verlassen, weil es damals keine Meinungsfreiheit gab», erinnert sich die alleinerziehende Mutter von 21-jährigen Zwillingstöchtern. «Ich wurde in eine politische Familie hineingeboren, und irgendwann bekam ich ein klares Zeichen, dass es Zeit war, Malawi zu verlassen», sagt sie.

Im Jahr 2010 kam Ellie Kisyombe nach einer langen und schwierigen Reise in Irland an. Und obwohl sie weitere zehn Jahre warten musste, um eine legale Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, wartete sie nicht so lange, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.

Kisyombe setzte sich für andere Asylsuchende ein und gründete 2016 das gemeinnützige Sozialunternehmen «Our Table»Externer Link. Dessen Ziel ist, «durch Essen eine verbundene und integrative Gemeinschaft zu schaffen».

Mit diesen Bemühungen wollte Kisyombe – deren Heimatland Malawi in jüngster Zeit zu einem Aushängeschild für eine positive demokratische EntwicklungExterner Link geworden ist – «die lokalen Behörden dazu bewegen, Asylsuchende von Anfang an besser in die Gemeinschaft zu integrieren».

Da in Irland das Recht auf freie Meinungsäusserung gilt, blieb Ellie nicht bei «Our Table» stehen, sondern kandidierte für ein öffentliches Amt – als erste Asylbewerberin in der irischen Geschichte.

Als Kandidatin der linken Sozialdemokraten in Dublins nördlicher Innenstadt wurde sie von anderen Kandidierenden und im Internet heftig angefeindet.

«Wenn ich zurückblicke, bin ich zu 100 % davon überzeugt, dass das, was ich getan habe, richtig war. Denn es hat das Bewusstsein für Asylsuchende geschärft, die lange Zeit eine ausgegrenzte Gemeinschaft waren», sagt sie.

Die wichtigste Erkenntnis aus ihrem bisherigen Lebensweg ist für sie, dass Meinungsfreiheit ein grundlegendes Menschenrecht ist, das allen zusteht – auch Flüchtlingen, die einen Aufenthaltsstatus beantragen.

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(Übertragung aus dem Englischen: Christian Raaflaub)

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