«Plötzlich wurde ich in den Gemeinderat gewählt»
Eine Lokalpolitikerin im Porträt: Die 24-jährige Qëndresa Sadriu ist als Ratspräsidentin höchste Parlamentarierin der Gemeinde in einem Vorort von Zürich. Gleichzeitig ist die junge Frau auch Präsidentin der lokalen Sozialdemokraten. Zudem setzt sich die Tochter kosovarischer Einwanderer für krebskranke Kinder und Obdachlose ein.
«Hoi, ich bin Jenny», stellt sie sich vor und lacht. «Alle nennen mich so. Diesen Namen können Sie sich besser merken als meinen albanischen Namen.» Sie kommt von einer Sitzung des Gemeinderats von Opfikon-Glattbrug – einer von vielen.
«Wenn ich mir den Alltag gut einteile, dann schaffe ich es, alles unter einen Hut zu bekommen», sagt sie. Die Politik sei für sie eine Herzensangelegenheit. «Alles andere würde auch keinen Sinn machen. Wegen dem Geld lohnt es sich nicht, und es verlangt viel Einsatz.»
Schon ihr Vater war stets politisch interessiert. Zuhause wurde beim Essen viel diskutiert. Und dann, als sie 18 Jahre alt wurde, nahm sie an der Jungbürgerfeier teil. «Dort habe ich mich bei der Sozialdemokratischen Partei SP erkundigt, ob ich mal mitmachen darf. Und dann ging alles ganz schnell und ich wurde in den Gemeinderat gewählt.»
Da sie selber als kleines Mädchen an Krebs erkrankt war, setzt sie sich heute engagiert für krebskranke Kinder ein. Sie ist im Vorstand der Vereinigung für krebskranke KinderExterner Link.
«Ich will ein Vorbild sein. Wenn man hart arbeitet, dann erreicht man auch etwas», sagt sie.
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