Stimmrecht für Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz?
Die Debatte zum Ausländerstimmrecht flammt immer wieder auf. Aktuell wird sie durch eine Studie aus der Stadt Zürich befeuert. Was ist Ihre Meinung dazu?
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Gelernter Landschaftsgärtner/Bauführer. Anschliessend Kunststudium und Programmleiter in diversen Clubs und Party-Locations. Nach acht Jahren als Direktor des Cabaret Voltaire arbeitete er als Social Media Redaktor und Content Curator bei watson.ch und ist nun besorgt, dass die Inhalte von swissinfo.ch gelesen, angeschaut, diskutiert, geteilt und geliked werden.
Die mangelnde politische Integration der ausländischen Bevölkerung gilt als eine von drei grossen Schwächen der Demokratie Schweiz: 25% oder ein Viertel der Menschen in der Schweiz sind auf nationaler Ebene vom Stimmrecht ausgeschlossen.
Der Artikel «Ausländerstimmrecht, das grosse Dilemma der direkten Demokratie» ist aktueller denn je. Das zeigt erneut eine Studie, diesmal aus der Stadt Zürich, mit 423’000 Einwohnerinnen und Einwohner die grösste Stadt der Schweiz: Von der stärksten und vielfältigsten Altersgruppe – jener der 30- bis 39-Jährigen – besitzen 45% keine politische Mitsprache. Dies, obwohl sie bestens integriert sind, insbesondere ökonomisch.
Je nach Herkunft haben diese ausländischen Bewohnerinnen und Bewohner Zürichs sogar das Wahl- und Stimmrecht in ihrem Heimatland verloren. So verfällt es zum Beispiel bei britischen Staatbürgerinnen und Staatsbürgern nach fünfzehn Jahren Auslandaufenthalt. Für sie gilt in diesem Fall «One man, no vote.»
In der Schweiz sind Gemeinden und Kantone – vornehmlich in der Westschweiz – das Problem bereits angegangen und kennen ein Ausländerstimmrecht.
Die Stadt Zürich möchte die Frage jedoch grundlegender Diskutieren und lädt Expertinnen und Experten zu einem Workshop ein. Dabei soll ein Journalist von swissinfo.ch quasi als «Influencer» amten und Inputs in Form von Fragen und Antworten aus der SWI-Community einbringen. Deshalb stellen wir Ihnen folgende zwei Fragen:
Was halten Sie vom Ausländerstimmrecht in der Schweiz? Gäbe es andere Möglichkeiten oder Wege, den Ausländerinnen und Ausländern die politische Mitsprache zu ermöglichen?
Schreiben Sie Ihre Antworten und Ideen in die Kommentare oder per Email an philipp.meier@swissinfo.ch
Je nach Verlauf des Workshops der Stadt Zürich wird swissinfo.ch darüber berichten.
Beliebte Artikel
Mehr
Swiss Abroad
Argentinien: Tausende Nachkommen von Ausgewanderten fordern den Schweizer Pass
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Sag mir Fremder, wo du wohnst, dann sag ich dir, ob du abstimmen kannst
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Als im Kanton Jura geborener Italiener konnte ich ab meinem 18. Geburtstag in meinem Dorf Bassecourt bei lokalen und kantonalen Urnengängen abstimmen. Heute lebe ich in Bern und habe kein Recht mehr darauf, im Wahllokal meine Stimme abzugeben. Auch in Lugano, wo ich aus beruflichen Gründen lebte, war es so: Das Tessin (italienischsprachig) verfolgt in…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Claudio Kuster stand am Anfang der aktuellen Diskussion um das Stimmrecht für Auslandschweizer. Was er am Stimmrecht der Fünften Schweiz kritisiert.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Dass St. Antönien vor einem halben Jahr den Ausländerinnen und Ausländern, die seit mindestens 5 Jahren hier leben, das Stimm- und Wahlrecht zugestanden hat, erfüllt Hans Rieder, den 66-jährigen Gemeindepräsidenten und Sozialdemokraten mit «gewerkschaftlicher Gesinnung», wie er sagt, mit Freude und Stolz. Das Gesuch um politische Mitbestimmung war von einer Holländerin eingereicht worden, die seit…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Ende April haben die Genfer beschlossen, das Stimmrecht den Ausländerinnen und Ausländern zu verleihen. Andere Kantone haben dies schon früher getan. Am Morgen des 25. Aprils 2005 hatte Genf plötzlich einen Zuwachs von 80’000 Stimmbürgern. Am Wochenende hatten sich 52,3 Prozent der Bevölkerung in einer Volksabstimmung in Genf dafür ausgesprochen, den Ausländern auf Gemeindeebene das…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Landsgemeinde ist in der Schweiz eine der ältesten und einfachsten Formen der direkten Demokratie. Die wahl- und stimmberechtigten Bürger eines Kantons versammeln sich an einem bestimmten Tag unter freiem Himmel, um die legislativen Arbeiten gemäss einer vorher bekannten Traktandenliste zu erledigen. Es gibt sie heute nur noch in den Kantonen Glarus und Appenzell Innerrhoden.…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch