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Bedeutende Mitglieder Schweiz-Kosovarischen Diaspora

Der Kosovo in der Schweiz, die Schweiz im Kosovo

Die zwei kleinen europäischen Bergländer haben ein dichtes Netz von Beziehungen: politisch, wirtschaftlich, historisch, aber vor allem auch menschlich, durch viele persönliche Verbindungen.

Etwa 250’000 Menschen gehören zur kosovarischen Diaspora in der Schweiz. Das sind deutlich weniger Menschen, als zum Beispiel Italiener:innen in der Schweiz leben. Und doch ist es eine grosse Zahl. 

Denn Kosovo, das kleine Bergland in Südosteuropa, hat selbst nur 1,8 Millionen Einwohner:innen. 

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Bereits seit den 1960er-Jahren, als Kosovo noch eine der ärmsten Regionen des kommunistischen Jugoslawien war, kamen Kosovo-Albaner:innen als Saisonarbeiter:innen in die Schweiz, ins kleine Bergland in Mitteleuropa.

Die Schweizer Arbeitsbewilligungen im Saisonnier-Statut sollten keine dauerhaften Verbindungen schaffen – aber trotz des behördlichen Willens haben sich diese entwickelt.

Als die Repression der jugoslawischen Behörden gegen die Kosovar:innen ab 1981 zunahm, fanden zunehmend politische Flüchtlinge aus dem Kosovo in die Schweiz. Bereits 1981 gab es in Zürich eine Demonstration für ein unabhängiges Kosovo.

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Exilzeitungen in der Schweiz

Als die serbische Politik in Jugoslawien ab 1989 Kosovar:innen aus vielen Jobs und der Bildung drängte, wurde die Schweiz zu einem Ort des Exils, viele kosovarische Zeitungen hatten hier ihren Sitz.

Die bereits bestehende kosovo-albanische Gemeinschaft in der Schweiz und die vielen Verbindungen sorgten dafür, dass während des Krieges 1998/1999 Zehntausende Menschen aus dem Kosovo in die Schweiz flüchteten.

43’000 Asylgesuche gab es in den Jahren des Kosovo-Kriegs – im Verhältnis zur kleinen Schweiz kamen in kein anderes westeuropäisches Land aus Kosovo ähnlich viele Menschen.

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Kinder vor einem Absperrband

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Der Kosovo und die Schweiz: Eine intensive Beziehung

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Kosovar:innen wurden in den 1990er-Jahren in der Schweiz zum rassistischen Klischee gemacht, heute sprechen einige vom Kosovo als 27. Kanton.

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Um in einer Situation wie dieser schneller handlungsfähig zu sein, führten die Schweizer Behörden als Reaktion auf die Balkankriege den Schutzstatus S ein. Dieser kam über 20 Jahre später erstmals zum Zug, als 2022 zehntausende Ukrainer:innen schnell einen geregelten Aufenthalt in der Schweiz suchten. 

Die Kosovo-Schweizerin Arta Krasniqi, deren Familie bereits vier Jahre davor in die Schweiz gekommen war, erinnert sich im Interview mit SWI swissinfo.ch, dass jede Woche mehr Kosovar:innen in der Schule angekommen sind.

Mit der wachsenden Sichtbarkeit der albanischen Gemeinschaft nahmen damals auch die rassistischen Stereotypen zu.

Viele der vor dem Krieg in die Schweiz geflüchteten Dissident:innen waren pazifistisch ausgerichtet. Doch auch die UÇK, die «Befreiungsarmee des Kosovo», pflegte ihre Verbindungen in die Schweiz.

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Hashim Thaçi – Volksheld unter Verdacht

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Er orchestrierte aus der Schweiz den kosovarischen Freiheitskampf. Um ihn herum geschahen schlimmste Verbrechen. Was geht auf Hashim Thacis Konto?

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Der UÇK-Führer Hashim Thaçi, der später auch erster Präsident des Kosovo wurde, hat in der Schweiz gelebt und wurde hier 1995 als politischer Flüchtling anerkannt.

Gegenwärtig steht Thaçi vor dem Kosovo-Sondertribunal in Den Haag. Ihm werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. 

Der Kosovo als unabhängiger Staat

Bis heute anerkennen etwa 115 Länder Kosovo als unabhängigen Staat an. Immer wieder wird die westliche Anerkennung des Kosovo von Russland als Begründung für die Annexion der Krim und ähnliche Fälle herangezogen.

Der Schweizer Historiker Oliver Jens Schmitt erklärt im Interview, weshalb dieser Vergleich nicht zulässig ist: «Serbien hat schwerste Menschenrechtsverbrechen begangen, indem serbische Akteure systematisch gemordet, sexuelle Gewalt gegen die Bevölkerung angewendet, 40’000 Häuser und einen Grossteil des Kulturerbes zerstört haben. Eine Regierung, die so gegen die eigene Bevölkerung vorgeht, verwirkt das Recht über diese Menschen zu herrschen.»

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Die Beziehungen mit Serbien sind seit der Attacke von 30 Bewaffneten im Klosterort Banjska am 24. September wieder an einen Tiefpunkt angelangt.

Friedensforschung und der Swisscoy-Einsatz 

Die Schweizer Friedensforscherin Dana Landau hat gegenüber SWI swissinfo.ch bekräftigt, wie wichtig es nun ist, dass der Dialog wieder beginnt.

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Die Friedensförderung vor Ort fällt auch in die Zuständigkeit der KFOR. Dazu gehört auch die Swisscoy-Mission. Sie sorge als grösster Militäreinsatz der Schweiz im Ausland auch heute noch für heftige Debatten in der Schweiz um die Auslegung der Neutralität. 

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Bei der Unabhängigkeit des Kosovo spielte die Schweiz eine bedeutende Rolle: Sie war 2005 das erste Land, das in der UNO eine Diskussion über die Unabhängigkeit des Kosovo gefordert hatte.

Für einen unabhängigen Kosovo auch wegen der Diaspora in der Schweiz

Die damalige Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey ist heute kosovarische Ehrenbürgerin. Gegenüber SWI swissinfo.ch hat sie im Interview ausgeführt, dass die Schweiz auch eigene Interessen mit einem unabhängigen Kosovo verband. Ein Argument, sich für die Unabhängigkeit einzusetzen, war für Calmy-Rey die grosse kosovarische Gemeinschaft in der Schweiz.

Es entstand also erst die Verbindung über die Menschen in der Bevölkerung, bevor sich die spezielle Beziehung zwischen Kosovo und der Schweiz politisch vollzogen hat.

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Alle Kosovo-Albaner:innen von Wil seien da gewesen, erinnert sich Calmy-Rey an den Tag der Unabhängigkeitserklärung, den sie zufällig bei einem albanischen Gottesdienst verlebte.

Seit der Unabhängigkeit 2008 hat sich Kosovo stark entwickelt – es ist eine sehr junge Gesellschaft mit gut ausgebildeten Menschen.

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Kuh von hinten

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Kosovo-Schweiz: Das Lachen der Diaspora

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Oft lacht die Mehrheit über die Minderheit. Doch Humor kennt verschiedene Richtungen. Die Sprachwissenschaftlerin Shpresa Jashari im Gespräch.

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Auslandschweizer:innen und Schweizer Callcenter im Kosovo

Mittlerweile ist das Land auch Wahlheimat für Schweizer:innen ohne kosovarischen Hintergrund, wie die Westschweizer Graffiti-Künstlerin Krissy Suire, die sich unter dem Pseudonym «Made By Stern» in beiden Ländern einen Namen gemacht hat. Sie beschreibt ihr Auswandern in den Kosovo als «zweite Geburt».

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Die vielen persönlichen Verbindungen – und die damit einhergehenden verbreiteten Deutschkenntnisse – sorgten dafür, dass es auch zunehmend wirtschaftliche Kontakte zwischen den Ländern gibt. So haben etwa Schweizer Telekommunikationsunternehmen Callcenter in Pristina eröffnet.

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SWI swissinfo.ch hat mit den Callcenter-Agent:innen gesprochen, die die Schweizer:innen nach ihren Positionen zur AHV oder zur Biodiversität befragen, und dabei auch die Schweiz immer besser kennenlernen, teilweise ohne je selbst im Alpenland gewesen zu sein. 

Die Schweiz-Kosovar:innen in Sport und Kultur

Die Stars der Schweizer Männerfussballnationalmannschaft Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka haben ihre Wurzeln im Kosovo. Auch weitere Sportler:innen wie Naim Fejzaj, Athlet im traditionsreichen Schwingsport, gehören der kosovarischen Diaspora in der Schweiz an.

Schweiz-kosovarische Filmemacher:innen sind Teil einer «Kosovar New Wave» im Kino. Filme wie jene der Genfer Regisseurin Dea Gjinovci thematisieren die offenen Traumata des Krieges.

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In der Musik erreichte der kosovarische Secondo EAZ, bürgerlich Arber Rama, einen sehr schweizerischen Rekord: Sein Song «Juicy» war der erste Schweizerdeutsche Titel, der in den letzten 50 Jahren die Charts von Deutschland erklommen hat. 

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2023 – 15 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo, 25 Jahre nach Kriegsbeginn – sind die Kosovo-Schweizer:innen fester Teil der Schweizer Gesellschaft.

Sie sind Teil jenes Landes, das die Diskussion über die Unabhängigkeit ihres Heimatlands angestossen hat. So dass Kosovo heute der jüngste Staat Europas ist. 

Editiert von David Eugster

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Islam Alijaj an seinem Arbeitsplatz

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Islam Alijaj: Der Steve Jobs einer «Behinderten-Revolution»?

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Der Zürcher SP-Nationalrat hat Cerebralparese und ist der erste Parlamentarier mit albanischem Hintergrund. Angetreten ist Islam Alijaj mit dem selbstbewussten Slogan “Geschichte schreiben”.

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