Freie Medien in einer unfreien Gesellschaft
Eine unabhängige Medienorganisation zu gründen und als Journalistin zu arbeiten, ist in Kuba eine Herausforderung. Aber genau das hat Jessica Dominguez Delgado getan. Sie ist Teil unserer Serie "Stimmen der Freiheit".
Kuba ist notorisch unterdurchschnittlich (im untersten Perzentil aller Länder der Welt), wenn es um Grundfreiheiten und Menschenrechte geht. Der kommunistische Einparteienstaat verweigert weiterhin eine freie Presse und Meinungsfreiheit, während Bürgerinnen und Bürger und professionelle Medienschaffende bei der Berichterstattung über öffentliche Angelegenheiten und nötige politische Reformen unterdrückt werden.
Doch trotz der Einschränkungen geben viele Kubanerinnen und Kubaner ihr Bestes, um zu Verbesserungen in der Gesellschaft beizutragen.
Jessica Dominguez Delgado, eine 30-jährige Journalistin, die in der kubanischen Hauptstadt Havanna geboren wurde und dort lebt, ist Teil eines journalistischen Projekts namens «elTOQUE», das vor sieben Jahren mit Unterstützung von RNW, des niederländischen Partners von SWI swissinfo.ch, gegründet wurde.
Jessica leitet die Faktchecking-Abteilung des Online-Magazins «DeFacto». In unserer Serie «Stimmen der Freiheit» teilt sie ihre Erfahrungen und Einsichten als Teil einer neuen Generation kubanischer Journalistinnen und Journalisten, die das Internet auf eine Art und Weise nutzen, die es der Karibikinsel erlaubt, sich mit der Welt auf eine offenere Art als zuvor zu verbinden.
Es gibt Widersprüche darin, wie Kuba sein undemokratisches und autokratisches Regierungssystem betreibt. Während die neue Verfassung von 2019 unabhängige Medienorganisationen formell verbietet, ist «elTOQUE» ein Beispiel dafür, dass dies in der Praxis noch möglich ist.
Ähnliche Ansätze wurden in der kubanischen Wirtschaft adaptiert: Jessica beschreibt einen ständigen Kampf zwischen den anachronistischen Ambitionen der kommunistischen Parteiführung und den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Realitäten im Land.
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