Nabil al-Asidi: Todesurteil gegen Pressefreiheit
Seit bald acht Jahren wütet in seinem Heimatland Jemen ein blutiger Bürgerkrieg. Die Meinungsfreiheit kommt in diesem Konflikt unter die Räder. Trotzdem kämpft der Journalist Nabil al-Asidi weiter, wie er in der neuen Folge der SWI swissinfo.ch Serie "Global Voices of Freedom" berichtet.
Wenn in Jemen das Gespräch auf die Medien kommt, fällt immer wieder ein Name: Nabil al-Asidi. Vor ein paar Jahren wurde er von der Antikorruptions-Organisation UTAD zur «Person des Jahres» gekürt, weil er sich als Vorsitzender der jemenitischen Gewerkschaften der Journalist:innen national und international für das Recht auf Meinungsfreiheit stark gemacht hat.
Im Gespräch mit SWI swissinfo.ch spricht nun Al-Asidi von einem «Todesurteil für die Pressefreiheit», das von den verschiedenen Kriegsparteien ausgesprochen worden sei: «Dieser Konflikt bedroht den täglichen Journalismus, da die Parteien, die um die Macht kämpfen, sich darauf geeinigt haben, Journalisten zu verhaften und zu ermorden».
Al-Asidi lebt wegen des Krieges in seiner Heimat seit fünf Jahren in der Schweiz. Hier hat er seit seiner Ankunft an zahlreichen Veranstaltungen des UNO-Menschenrechtsrats in Genf teilgenommen und Konferenzen im Genfer Presseclub organisiert. Zudem versucht Nabil al-Asidi über verschiedenste Medienplattformen, den Opfern des Bürgerkrieges in Jemen eine Stimme zu geben. Jemen ist heute laut der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen eines der gefährlichsten Länder der Welt für Journalist:innen.+
Im Gespräch mit SWI swissinfo.ch unterstreicht Al-Asidi, dass er «von einem freien Heimatland träumt, in dem der unabhängige Journalismus und die Meinungsfreiheit geschützt wird.» Er sei bereit, «dafür weiterzukämpfen». Erfolg habe dies aber nur mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, die den Jemen nicht im Stich lassen dürfe.
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