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Einst Prunkbauten der Herrscher, heute Räume des Volkes

Das stattliche Schloss, der banale Mehrzweckbau, das dichte Hochhaus, der moderne Kubus: Jedes Rathaus in der Schweiz hat sein eigenes Gesicht und seine eigene Geschichte. Aber alle erfüllen die Funktion als Schnittstelle zwischen Bürger und Staat, ohne sie würde die Schweiz nicht funktionieren. 

Das Rathaus in Bern: gebaut im 15. Jahrhundert, diente es als Tagungssitz der Berner Obrigkeit. Die Ratsherren, allesamt aus reichen Adelsgeschlechtern, bestimmten dort hinter dicken Sandsteinmauern über ihre Untertanen. Dann kam Napoleon und beendete das Obrigkeitsregime.

Heute beraten im ehemaligen Symbol von Unfreiheit und Unterdrückung vom Volk gewählte Parlamentarier öffentlich, wie sich Stadt Bern und Kanton Bern am besten organisieren.

Dieser Funktionswandel ist spektakulär, aber in der Schweiz alles andere als ein Einzelfall. Andere Ratshäuser und Gemeindesäle sind weniger von ihrer Geschichte, dafür mehr durch ihre Form geprägt. Sie alle sind bildliche Zeugen der Diversität als Grundprinzip der Schweizer Demokratie.

 (Text: Renat Kuenzi; Bildauswahl: Rolf Amiet)

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