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Die Schweiz als Testfall für den europäischen Populismus

Das politische Gleichgewicht basiert auf einer Zauberformel

Die Schweizer Landesregierung besteht aus sieben Mitgliedern. Wie aber geht die Schweiz vor, um die sieben Sitze unter den Parteien zu verteilen? Sind es 2+2+2+1? Oder 3+2+2? Und wieso ist das wichtig? (Michele Andina, swissinfo.ch)

Als 1848 die moderne Schweiz gegründet wurde, bestand die Schweizer Regierung aus Mitgliedern einer einzigen Partei. Eine zweite Partei war erst ab 1891 im Kabinett vertreten. Und es dauerte weitere 50 Jahre, bis zwei weitere Parteien Sitze erhielten. 1959 einigten sich die vier grössten Parteien darauf, die Sitze unter sich gemäss der Kräfteverhältnisse im Parlament zu verteilen.

Diese so genannte «Zauberformel» ist Teil der Schweizer Konkordanz-Demokratie und basiert auf der Überzeugung, dass Entscheide nur fortdauern, wenn sie sowohl von der Minderheit wie auch der Mehrheit mitgetragen werden.

Diese Machtaufteilung im Bundesrat blieb über viele Jahre unverändert. Erst 2003, als die Schweizerische Volkspartei (SVP) mit nur einem Regierungssitz zur grössten Partei wurde, wurde die Zauberformel infrage gestellt.

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