Der Airbus-Militärtransporter bleibt in der Luft
(Keystone-SDA) Berlin – Europas wichtigstes Rüstungsprojekt ist gerettet. Nach monatelangem Streit um die Finanzierung des Militärtransporters Airbus A400M haben sich die sieben Käuferländer mit dem Rüstungshersteller EADS geeinigt.
Der Airbus-Mutterkonzern und die deutsche Regierung teilten mit, dass sich die Länder mit 3,5 Mrd. Euro an den Zusatzkosten von über 5 Mrd. Euro beteiligen. Allerdings müssen noch die beteiligten Regierungen und Parlamente dem Deal zustimmen.
Die Bestellerländer sind bereit, zwei Mrd. Euro mehr für die Flugzeuge zu bezahlen. Weitere 1,5 Mrd. Euro entfallen auf Exportkredite. Die Staaten werden dafür an künftigen A400M- Verkaufserlösen beteiligt.
Das deutsche Verteidigungsministerium begrüsste den Durchbruch: «Die Auslieferung der ersten Maschine für Deutschland ist für 2014 vorgesehen.» Die Bundeswehr soll 60 der 180 Flugzeuge erhalten. Der A400M soll die veralteten Transall-Maschinen ablösen.
EADS kündigte zugleich an, dass es wegen der A400M-Belastungen Verluste im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 beim operativen Gewinn und beim Konzernüberschuss gebe. Für 2009 muss das Unternehmen für das Projekt Rückstellungen von 1,8 Mrd. Euro bilden.
Missmanagement und technische Probleme haben zu jahrelangen Verspätungen und Milliarden-Mehrkosten geführt. Der europäische EADS-Konzern, der von Frankreich und Deutschland dominiert wird, drohte mit einer Einstellung des Programms, falls die Staaten nicht genug Geld nachschiessen.
Über viele Monate stritten Politiker und Topmanager von EADS und Airbus über das Prestige-Projekt, an dem europaweit rund 40’000 Arbeitsplätze hängen.
Airbus hatte sich 2003 verpflichtet, 180 Maschinen zu einem Festpreis von 20 Mrd. Euro auszuliefern. Dann liefen die Kosten aus dem Ruder. Zu den Käuferländern gehören auch Frankreich, Spanien, Belgien, Luxemburg, Grossbritannien und die Türkei.