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Der Schweizer, der den Meter in die USA brachte

Wurde in den USA zum Pionier: F.R. Hassler.

Seit der Ausstellung "Small Number - Big Impact" weiss man, dass der Chevrolet, die E-Gitarre, "Star Wars" und Renée Zellweger Schweizer Wurzeln haben.

Die historische Bedeutung des Aarauers Ferdinand Rudolph Hassler für die USA ist indes hierzulande nahezu unbekannt.

Das will eine Ausstellung im Bundesamt für Metrologie im Berner Vorort Wabern ändern.

Sie offenbart, dass Hassler (1770-1843) das Vermessungswesen der USA massgeblich prägte und ausserdem die heute noch gültigen Masse und Gewichte standardisieren half.

Den Pariser Komitee-Meter, den Hassler aus der Schweiz mitgebracht hatte, konnte er allerdings nicht gegen Foot und Inch durchsetzen.

Dabei war er von Natur aus ein Dickkopf, wie überlieferte Anekdoten zeigen. So wurde er einmal zu Präsident Jackson zitiert, weil er sich mit dem Schatzmeister um sein Gehalt stritt.

6000 Dollar im Jahr sei zuviel, sagte der Präsident, das sei ja gleich viel wie der Schatzmeister verdiene. Schatzmeister könne ja auch jeder werden, erwiderte Hassler, «aber Hassler gibt’s nur einen».

Pionierarbeit auch in der Schweiz

Geboren wurde Hassler 1770 als Sohn eines Uhrmachers in Aarau. Er studierte zunächst in Bern Jura, lernte dann aber den deutschen Mathematiker Johann Georg Tralles kennen und schwenkte deshalb auf Mathematik und Physik um.

Mit Tralles zusammen machte er für die Helvetische Republik 1798 bis 1803 erste Landvermessungen.

Mit dem Ende der Helvetik verlor er seinen Job und wanderte in die USA aus. Dort lehrte er zunächst Mathematik an der Militärakademie West Point, bis man merkte, dass Zivilisten als Professoren von Gesetzes wegen nicht zugelassen waren. Er wechselte ans Union College in Schenectady im Bundesstaat New York.

Vater der Gallone

In dieser Zeit unterbreitete er Präsident Jefferson sein in der Schweiz bewährtes System der Landvermessung.

1811 stellte Jefferson ihn für den «Survey of the Coast» ein und schickte ihn nach London, Vermessungsinstrumente kaufen. Dort wurde Hassler bei Kriegsausbruch als Spion verdächtigt und bis 1815 nicht mehr aus dem Land gelassen.

1816 konnte er endlich sein Amt als Leiter der Küstenvermessung antreten, doch wurde er 1818 vom Kongress abgesetzt und das Projekt der Armee übergeben, wo es bis 1932 dahin serbelte. 1832 wurde Hassler wieder eingesetzt.

Daneben war er ab 1830 mit der Vereinheitlichung der in jedem Bundesstaat unterschiedlichen Masse und Gewichte betraut. Beide Funktionen hatte Hassler bis zu seinem Tod 1843 inne.

Bern, Aarau, Murten, Washington

Die Ausstellung über Hasslers Leben und Werk ist noch bis am 11. August im Bundesamt für Metrologie in Wabern zu sehen. Am 23. August wechselt sie ins Stadtmuseum Aarau, am 18. Oktober ins Museum Murten.

Danach reist sie möglicherweise in die USA. Die Schweizer Botschaft in Washington habe Interesse angemeldet, sagte Ausstellungskurator Rudolf Wullschleger.

swissinfo und Agenturen

Ausstellungsdaten:
Stadtmuseum Aarau: 23. 8. – 7. 10. 2007
Museum Murten: 18. 10. – 2. 12. 2007

Die Bedeutung der Arbeit des Schweizers Ferdinand Rudolf Hassler wurde in den USA schon früh erkannt. In seinem Geburtsland wird sie erst allmählich klar.

Dem Vermessungspionier gelang dank breiter Ausbildung und Erfahrung auf dem alten Kontinent und ausgeprägten Charaktereigenschaften wie Redlichkeit, Eigenständigkeit und Beharrlichkeit namentlich in den USA ein überragendes und nachhaltiges Lebenswerk.

Dieses war wie er selbst seiner Zeit weit voraus.

Ferdinand Rudolph Hassler wird am 7.10.1770 in Aarau geboren.

Am 15.5.1805 verlässt er mit Frau und Kindern die Schweiz und erreicht am 18.10.1805 Philadelphia.

Zwischen 1799 und 1816 kommen neun Kinder zur Welt.

Am 20.11.1843 stirbt Hassler in Philadelphia.

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