Schweizer Kantone machen bei politischer Bildung Druck
Die Schweiz verfügt über eine starke direkte Demokratie. Aber kein eigenes Schulfach "Politik". Jetzt machen Kantone Druck für Demokratie im Schulunterricht.
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Schreibt bei SWI swissinfo.ch seit 2015 über Demokratie. Versteht diese als Toolbox zur politischen Teilhabe und als Mindset. Vorher bei Reuters, Bluewin und Tageszeitungen. Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Bern.
Die Antwort ist eine Frage des Blickwinkels. Und es ist auch ein politisches Schwarzpeter-Spiel. Die Grundregel: Nicht auf die Ebene des Bundes setzen. Denn dort versanden regelmässig alle Offensiven für mehr politische Bildung.
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Das Phänomen einseitig dem Nachwuchs in die Schuhe zu schieben, ist nicht fair. Xenia und Santiago, zwei Gymnasiasten aus dem Kanton Wallis, sind voller Tatendrang, was das Abstimmen und Wählen betrifft, sobald sie 18 sind. «Ich werde sicher wählen gehen», sagt Xenia.
Bloss haben beide das Gefühl, zu wenig Ahnung von Politik zu haben, wie sie in einem Beitrag von Schweizer Radio SRFExterner Link betonen. «Ich finde, an den Schulen sollte man sich viel stärker mit Politik beschäftigen», schlägt Santiago deshalb vor.
Zwar haben sie an ihrer Mittelschule seit dem Sommer zwei Stunden Staatskunde pro Woche. Doch sind diese Teil des Geschichtsunterrichts. Genauso, wie es in vielen Kantonen der Schweiz Praxis ist. Und da liegt es stark im Ermessen der Lehrpersonen, wie sie den Auftrag umsetzen.
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Hervorzuheben gilt es auch den Kanton Genf im Westen der Schweiz. Zwar ist auch dort die politische Bildung kein eigenes Fach, sondern Teil des Geschichtsstoffes. Doch bietet die Staatskanzlei den Genfer Lehrerinnen und Lehrern pro Jahr vier bis fünf Projekte aus dem politisch-demokratischen AlltagExterner Link an.
Ihr Merkmal ist die konsequente Ausrichtung auf die Praxis. So können die Schülerinnen und Schüler etwa bei Rollenspielen im Saal des Genfer Kantonsparlaments ausprobieren, wie es ist, im Namen der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger neue Gesetze zu erlassen, Allianzen zu schmieden oder Kantonsregierung und Verwaltung auf die Finger zu schauen.
So gut diese Initiativen auch daherkommen: Die gewünschten Effekte, sprich eine stärkere Partizipation der Jungen bei Abstimmungen und Wahlen, haben sie bisher (noch) nicht gebracht. Auch nicht im Kanton Genf, wie eine Studie 2015Externer Link zeigte.
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