Einstige Hauptstadt der Helvetier feiert 2000-Jahr-Jubiläum
Überall in Europa, auch in der Schweiz, hatten die Römer Städte gegründet. Die Behörden der Waadtländer Stadt Avenches wählten das Jahr 2015, um das 2000-jährige Bestehen der Hauptstadt des römischen Helvetiens zu feiern.
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Spezialist für Bundespolitik. Vorher Journalist bei der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) und bei Radio Fribourg.
Julie arbeitete als Radioreporterin für die BBC und unabhängige Radios in Grossbritannien, bevor sie als Produzentin zu Schweizer Radio International stiess, dem Vorgänger von swissinfo.ch. Nach dem Besuch der Filmschule hatte Julie als unabhängige Filmemacherin gearbeitet, bevor sie 2001 zu swissinfo.ch kam.
2015 ist ein geschichtsträchtiges Jahr für die Schweiz: die Schlacht von Marignano (1515), die Schlacht am Morgarten (1315), der Wiener Kongress (1815), und jetzt auch noch 2000 Jahre Aventicum.
Die Festivitäten konzentrierten sich auf Ende Mai. Dabei hatte die Bevölkerung die Gelegenheit, zwei typische Tätigkeiten aus der römischen Vergangenheit neu zu entdecken: den Kampf der Gladiatoren und die Herstellung von Mosaiken.
Dass das Jubiläum in diesem Jahr begangen wird, stimmt nicht mit den historischen Tatsachen überein. In Wirklichkeit war der Ort bereits vor unserer Zeitrechnung bewohnt.
«Das Jahr 2015 als Datum wurde von den lokalen Behörden zusammen mit den Archäologen festgelegt», erklärt der stellvertretende Bürgermeister von Avenches, Yves Nicolier. «Es gibt tatsächlich keine schriftlichen Spuren, die beweisen würden, dass die Stadt im Jahr 15 gegründet wurde. Es scheint, dass in dieser Epoche das Forum entstanden ist.»
Die Stätte lancierte zusammen mit dem Römermuseum von Avenches in diesem Jahr auch einen neuen Führer, der auf Französisch, Deutsch und Englisch erhältlich ist. «Aventicum, eine römische Hauptstadt» ersetzt ein früheres Werk aus dem Jahr 1984. Auf 128 Seiten wird die Geschichte der Stadt von der Antike bis ins Mittelalter erklärt. Es geht aber auch um die archäologische Forschung, die seit zwei Jahrhunderten im Gang ist. Zu finden sind in diesem kleinen Werk aber auch detaillierte Angaben zur Stadt und den noch immer bestehenden Monumenten. Auch solche, die zerstört oder neu erstellt wurden, sind erwähnt.
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