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Emmi baut Höhle Kaltbach aus

Mauensee LU (awp/sda) – Die höhlengereiften Käse aus dem luzernischen Kaltbach sind eine Erfolgsgeschichte der Emmi. Damit die steigende Nachfrage in den nächsten zehn Jahren befriedigt werden kann, ist das Höhlensystem für 15 Mio CHF von 970 auf 2130 Meter erweitert worden.
Obwohl dem teuren Premium-Segment zugeordnet, erfreuen sich die höhlengereiften Käse einer wachsenden Beliebtheit. Unter dem Kaltbach-Label hat Emmi, der grösste Schweizer Milchverarbeiter, im letzten Jahr 1800 Tonnen Gruyère und Emmentaler (mit der schwarzen Rinde) verkauft.
«Käse-Kenner lieben die Spezialitäten aus der Höhle Kaltbach», sagte Emmi-Chef Urs Riedener am Freitag anlässlich der Eröffnung der erweiterten Anlage. «Wir sind überzeugt, mit dem Höhlenausbau der steigenden Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Schweizer Käse gerecht zu werden.» Zudem habe man jetzt genug Platz, um weitere Käse zu entwickeln.
Innert zwei Jahren wurde der grösste Felsenkeller der Schweiz für Käse um 1160 Meter erweitert. Die Fläche wuchs gar um rund 6000 auf 10’000 m2. Entstanden sind so sechs parallele Gänge von je 190 Metern Länge, die durch einen 130 Meter langen Zugangsstollen verbunden sind. Die Stollen sind rund 5 Meter breit und knapp 6 Meter hoch.
Die Anlage bietet neu Platz für 18’000 Emmentaler, 28’000 Gruyère sowie 110’000 Halbhartkäse – total 156’000 (bisher 100’000) Laibe. Bei der zu erwartenden Zunahme des Absatzes dürfe die Kapazität laut Riedener für die nächsten zehn Jahre reichen. Vorerst werden etwa drei Viertel der Anlage beansprucht.
Die für Kaltbach Käse bestimmten silofreien Rohmilch-Käse kauft Emmi bei ausgesuchten Käsereien. Sie finden im Sandstein des Santenbergs optimale Bedingungen: Die Temperatur liegt jahrein jahraus bei 11 bis 12 Grad, die Luftfeuchtigkeit bei 96 bis 98 Prozent. In Kaltbach kann jene Energie gespart werden, die für die künstliche Erzeugung dieses Klimas nötig wäre.
1953 war der damals als Lager- und Geräteschuppen benutzte 50 Meter lange Stollen erstmals für die Reifung von Käse der Refa-Käserei benutzt worden. Das Resultat überzeugte und so wurde die Höhle in den folgenden Jahren immer wieder erweitert. Als Emmi 1993 die Refa übernahm, kam sie in den Besitz von knapp 1000 Metern Höhle.
Heute beschäftigt Emmi in Kaltbach 50 Angestellte, davon 12 Käser. Diese sorgen dafür, dass der Käse kontrolliert reift und das gewünschte Aroma entwickelt. Spezielle Roboter wenden und waschen die Laibe. Rund neun Monate ruhen die Käse in der Höhle, bevor sie auf den Markt kommen.
Mit der Erweiterung der Höhle hat Kaltbach auch ein Besucherzentrum, das Einblick in die Käseherstellung gibt, sowie einen Laden erhalten. Ausserdem wurde am Freitag dem Emmentaler und dem Gruyère eine neue Spezialität zur Seite gestellt, der Kaltbach Extra, ein höhlengereifter Halbhartkäse.
uh

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