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Finanzkontrolle fordert mehr Durchblick bei bildgebenden Verfahren

Keystone-SDA

Ultraschallgeräte, Computer- oder Magnetresonanztomografen werden in der Medizin immer öfter eingesetzt, und die Schweiz hat in Europa die höchste Dichte solcher Geräte. Der Einsatz bildgebender Verfahren ist im Krankenversicherungsgesetz praktisch nicht geregelt.

(Keystone-SDA) Das schreibt die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Die Krankenkassen kontrollierten den Einsatz der Bildgebungsuntersuchungen ungenügend. Die EFK empfiehlt dem Bund, auf rückverfolgbare Angaben in den Rechnungen hinzuwirken und sich für bessere Kontrollen einzusetzen.

Die Kosten für bildgebende Untersuchungen stiegen laut Schätzung der EFK zwischen 2019 und 2023 prozentual stärker an als die gesamten von der Grundversicherung bezahlten Kosten für ambulante Behandlungen. Der Bund ist laut EFK immerhin daran, Daten zu den Geräten zu erheben und damit eine Datenlücke zu schliessen.

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Hoffnung setzt diese auf das elektronische Patientendossier (EPD): Sie empfiehlt, bei der Revision der Gesetzesgrundlagen einen vollständigen Zugang zu Radiologieberichten und medizinischen Bildern über das Patientendossier zu gewährleisten. Das soll Doppel- und Mehrfachuntersuchungen vermeiden.

Die Kosten von rund 2,1 Milliarden Franken von 2023 für bildgebende Verfahren machen laut EFK rund ein Sechstel aller von der Grundversicherung getragenen ambulanten Kosten aus. Gemäss Ärzteverbindung FMH arbeiteten 2023 rund 1100 Radiologieärztinnen und -ärzte im Land. Diese Zahl ist seit 2017 um durchschnittlich 3,7 Prozent gestiegen.

Dass die Zahl der bildgebenden Geräte und deren Anwendung steigt, liegt laut EFK auch am veralteten Tarmed-Tarif – er ermögliche einen Betrieb der Geräte zu günstigen Bedingungen. Die EFK rät, bei der Einführung des neuen Tardoc-Tarifs zu beachten, dass dieser nicht zu einem unerwünschten Anstieg von bildgebenden Untersuchungen führt.

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