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39’000 Passagiere weltweit im Ungewissen

Swissairmaschinen und -passagiere bleiben im Flughafen Zürich am Boden. Keystone

Die Swissair-Flugzeuge bleiben auch am Mittwoch am Boden. Die Fluggesellschaft strich 470 Flüge, für die rund 39'000 Passagiere gebucht waren. UBS-Chef Marcel Ospel wies die Verantwortung von sich.

Im Flughafen Kloten sind mehrere tausend Passagiere blockiert. Etwa 200 Personen haben das Angebot angenommen, in einer Zivilschutzanlage zu übernachten, sagte Unique-Sprecherin Sonja Zöchling. Es gebe rund 250 Härtefälle, Passagiere ohne Geld. Diese würden an die Botschaften weitergeleitet, hiess es.

Einige Dutzend Passagiere hätten bei Privatpersonen geschlafen, die sie spontan eingeladen hätten. Die Zürcher Hotels stellen Zimmer kostenlos oder zu Spezialpreisen zur Verfügung, wie der Schweizer Hotelier-Verein am Mittwoch mitteilte.

Laut Flughafenchef Josef Felder sind die Flughafen-Verantwortlichen fieberhaft daran, andere Gesellschaften zu finden, die einspringen und in Zürich gestrandete Passagerie ausfliegen.

Crossair und SBB helfen aus

Die Crossair bediente am Mittwoch jene 16 Europa-Linien, die sie schon bisher im Auftrag der Swissair mit eigenen Flugzeugen und eigenem Personal geflogen war. Der Betrieb wurde möglich, weil das Bundesamt für Zivilluftfahrt am Vorabend die Swissair-Konzessionen auf die Crossair übertragen hatte. Sieben weitere solche so genannten Wet-Lease-Verbindungen werden ab Donnerstag von der Crossair übernommen.

Am Mittwoch nimmt die Crossair noch Personen mit Swissair-Ticket mit. Ab Donnerstag sind die Swissair-Flugscheine auch bei der Crossair grundsätzlich ungültig, sie werden aber für einen Pauschalbetrag von 250 Franken in ein Crossair-Ticket umgetauscht.

Auch die SBB wollen aushelfen. Sie verstärken im nationalen und internationalen Verkehr die Reisezüge. Zudem sind diverse europäische Fluggesellschaften dazu übergegangen, die «Swissair-Lücken» auszufüllen.

UBS akzeptiert Kritik nicht

Unterdessen lief bei der Grossbank UBS ein Plan zur Schadensbegrenzung an. Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel wandte sich in einem Memo an die Beschäftigten und erklärte, es sei alles andere als wahr, wenn man die UBS für das Grounding der Swissair-Flotte verantwortlich mache.

Die Credit Suisse Group schwieg hartnäckig weiter zum Hagel von Kritik und Vorwürfen, die seit Dienstag auf die beiden Grossbanken niederprasseln.

swissinfo und Agenturen

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