5 Tage, 3 Stunden, 22 Minuten
Das "Spirit of Bike"-Team hat am Freitagnachmittag Ortszeit in Adelaide die Ziellinie des World Solar Challenge überfahren.
Der Projekt-Verantwortliche Andrea Vezzini versteckt seine Gefühle nach getaner Leistung nicht: «Es ist eine unglaubliche Erleichterung. Die 6 Tage durch die australische Wüste waren die Krönung von über einem Jahr Arbeit.»
Das Ziel sei von Beginn weg nicht gewesen, mit den Sieger-Fahrzeugen (den Solar-Autos) mithalten zu können, betont Vezzini. Denn das Zweirad, das Intellibike, laufe eben mit Solar-Energie und Muskelkraft. «Meine Hauptsorge war, die ganze Equipe heil nach Adelaide zu bringen. Und das hat geklappt.» Geklappt hat wirklich alles ohne Probleme: Ein Plattfuss war die einzige Panne.
Schade ists vorbei
Die Fahrerinnen und Fahrer haben sich nach der Zieleinfahrt einerseits einfach gefreut. Doch dazu kam auch das Bedauern, dass das Abenteuer zu Ende ist.
Sandra Stierli musste gar eine kleine Träne verstecken: » Es war einfach genial, mir fehlen die Worte. Jetzt wo es vorbei ist, bin ich traurig. Das Team und die Atmosphäre dieser 6 Tage werden mir fehlen.»
Trotz der vielen Stunden, welche die Zürcherin im Sattel des Intellibike zugebracht hat, fühlt sie sich nicht erschöpft. «Wir könnten doch eigentlich jetzt wieder zurück nach Darwin fahren», witzelt sie.
Über 3000 Kilometer längs durch Australien – auch Laurent Rimet, ein weiterer Fahrer, ist sicher, dass er die Eindrücke nie vergessen wird.
Klar ein Erfolg
Das Intellibike hat Australiens Asphalt überstanden. Stolz bringt Andrea Vezzini die neusten Statistiken: Eine Durchschnitts-Geschwindigkeit von insgesamt 65km/h mit einem Spitzenwert von über 100 Stundenkilometern. Der Projektverantwortliche hätte nicht mehr erhoffen können.
Hoffen auf Weltrekord
Kaum in Adelaide angelangt, hat Vezzini bereits die nächsten Projekte des Intellibike im Kopf. Das E-Bike aus Biel soll nächstes Jahr an verschiedenen Rennen teilnehmen. Der Ingenieur verhehlt nicht, dass er hofft, eines Tages einen neuen Weltrekord aufzustellen mit seinem Zweirad.
Doch zuerst mal machen sich nun Team und Räder auf die Rückreise in die Schweiz. Die Räder sollen während der Expo.02 in Biel ausgestellt werden.
Die Rennmaschinen des Technologie-Projekts HTA Biel/Spirit of Bike sind Prototypen. Sie werden in dieser Art nie auf den Markt kommen. Es bestünden aber Kontakte mit Zweiradherstellern, präzisierte Vezzini.
Ziel sei, die Technologien wie Radnaben-Antrieb, Motoren-Steuerung oder Batterie-System im Hinblick auf ein Serien-E-Bike zu optimieren.
Stephane Hiscock, Adelaide
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