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Alpen-Transit: Weniger Lastwagen – mehr Bahn

Die Bahn legt beim alpenquerenden Güterverkehr zu. Keystone

Erstmals seit dem Jahr 2000 hat sich der Schienenanteil beim alpenquerenden Güterverkehr zu Gunsten der Bahn verschoben - von 63 auf 65%.

Der Schienenanteil ist in der Schweiz verglichen mit den anderen Alpenländern einzigartig hoch.

2004 durchquerten 1’255’000 schwere Lastwagen die Schweizer Alpen – 3% weniger als im Vorjahr. Dank besserer Auslastung wuchs die Gütermenge um 5%.

Die Menge der auf der Schiene durch die Alpen transportierten Güter stieg um 10%, meldet das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).

Kombinierter Verkehr im Aufwind

Das Verkehrsaufkommen auf der Strasse lag 2004 um gut 10% unter dem des Referenzjahres 2000, dem letzten Jahr vor Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und der Limite von 34 Tonnen.

Im gleichen Zeitraum verzeichnete die Schiene im alpenquerenden Verkehr ein Wachstum von mehr als 10%.

Insbesondere der kombinierte Verkehr legte 2004 beachtlich zu. Er verzeichnete alpenquerend ein Wachstum von 18%. Damit sei das Zwischenziel des Verkehrsverlagerungs-Gesetzes erreicht, schreibt das UVEK. Das Stabilisierungsziel sei sogar übertroffen.

Stabilisierung verlangt

Das am 1. Januar 2001 in Kraft getretene Verkehrsverlagerungs-Gesetz verlangt die Stabilisierung der Zahl der alpenquerenden Güterfahrzeuge innert zwei Jahren nach Inkrafttreten des Landverkehrabkommens (2002) gegenüber dem Referenzjahr 2000.

Für die Stabilisierung seien mehrere Faktoren verantwortlich, heisst es dazu. So bewähre sich etwa die LSVA. Das Transportgewerbe sei zudem effizienter geworden.

Zudem sei der Fahrzeugpark moderner und umweltfreundlicher als vor vier Jahren und vor allem sei die durchschnittliche Auslastung der schweren Güterfahrzeuge gestiegen, von 6,3 Tonnen im Jahr 2000 auf 9,6 Tonnen im Jahr 2004.

Positive Auswirkung der Liberalisierung

Ein weiterer Faktor ist gemäss UVEK die Liberalisierung des Schienengüterverkehrs: Die Bahnunternehmen stünden vermehrt im Wettbewerb – gegenüber der Strasse und gegenüber konkurrierenden Bahnen.

Sie seien dadurch gezwungen, ihre Produktivität und die Qualität im grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr zu steigern.

Qualitätsverbesserungs-Programme

Erstmals seien 2004 auch grenzüberschreitende Gütertransporte unter der durchgehenden Verantwortung eines einzelnen Unternehmens durchgeführt worden. In internationalen Arbeitsgruppen würden dafür gezielte Qualitätsverbesserungsprogramme umgesetzt.

Mit zur Stabilisierung auf der Strasse und zum Wachstum auf der Schiene beigetragen hätten auch die vom Parlament beschlossenen flankierenden Massnahmen: Dazu gehören ein besseres Angebot im kombinierten Verkehr sowie Trassenpreisverbilligungen.

«Es braucht zusätzliche Instrumente»

Das Resultat sei zwar erfreulich, sagt Alf Arnold Rosenkranz, Geschäftsführer der Alpen-Initiative, gegenüber swissinfo, doch es sei viel zu wenig, und viel zu wenig schnell.

«Die Instrumente, die für die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene eingesetzt werden, genügen nicht. Es braucht zusätzliche Instrumente», so Arnold.

Was die Alpen-Initiative vorschlage, sagt ihr Geschäftsführer, sei eine ‹Alpentransit-Börse›. Dabei würde die Anzahl der erlaubten Camion-Durchfahrten politisch plafoniert, auf 650’000 pro Jahr. Die Lizenzen dafür, also eine Durchfahrtserlaubnis, würde dann an einer Börse gehandelt werden.

swissinfo und Agenturen

Pro Werktag fuhren im 2004 insgesamt 4333 schwere Güterfahrzeuge durch die Alpen – 299 weniger als 2003.

3328 davon benutzten den Gotthard-Strassentunnel.

Die übrigen gut 1000 Fahrten entfielen auf die Strassentunnel San Bernardino, Grosser St. Bernhard und Simplon.

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