Arbeitgeber sollen Renten sichern
Die Arbeitgeber sollen durch höhere Beiträge die kränkelnden Pensionskassen sanieren. Dies erwartet gemäss einer Umfrage die Mehrheit der Schweizer.
Die Gewerkschaften scheinen ihrerseits vom Tabu eines flexiblen Mindestzinssatzes der Renten abzurücken.
Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer lehnt Rentenkürzungen und höhere Arbeitnehmerbeiträge ab. Nur 14 Prozent sind für eine Kürzung der Renten, um die Unterdeckung von Kassen auszugleichen. Dies ergibt eine Umfrage, die Isopublic im Auftrag der «SonntagsZeitung» bei 740 Menschen in der Deutschschweiz und 240 Personen in der Westschweiz durchgeführt hat.
Ebenfalls eine Minderheit der Befragten, 38 Prozent, spricht sich für höhere Arbeitnehmerbeiträge aus. Hingegen sind 67 Prozent der Ansicht, die Pensionskassen sollten durch höhere Beiträge der Arbeitgeber saniert werden.
Systemänderungen denkbar
In der Umfrage zeigte sich auch die Unsicherheit über das Vorsorgesystem: 52 Prozent wünschen, dass bei dem aus AHV, Pensionskasse und 3. Säule bestehenden System etwas geändert werde, 38 Prozent wollen nichts ändern.
Konkret fordern 56 Prozent eine gezielte Förderung der individuellen Vorsorge, 44 Prozent einen massiven Ausbau der AHV. 28 Prozent sehen im Ausbau der Pensionskasse einen Ausweg. 33 Prozent gaben an, sie könnten künftig kaum oder sicher nicht von den AHV- und Pensionskassenrenten leben. 42 Prozent glauben, dass sie nur mit gewissen Einschränkungen davon leben können.
Gewerkschaften signalisieren Gesprächsbereitschaft
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat am Wochenende seinerseits Gesprächsbereitschaft in Bezug auf einen flexiblen Mindestzinssatz signalisiert.
In der «Samstagsrundschau» von Radio DRS sagte SGB-Sekretärin Colette Nova, falls klare objektive Formeln bestünden und klar festgelegt werde, wie viel von den Überschüssen die Versicherer den Versicherten auszuzahlen hätten, könne man darüber diskutieren.
swissinfo und Agenturen
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