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Autobranche setzt auf Energieeffizienz

Keystone

Energieeffizienz und Benzinverbrauch spielen für die Schweizer Neuwagenkäufer lediglich eine Nebenrolle. Die Importeure wollen das ändern und setzen auf Information.

Vor vier Jahren hat die Branche mit den Umweltbehörden Ziele zur Senkung des Flottenverbrauchs vereinbart, aber bisher nicht erreicht.

Der Treibstoffverbrauch ist bei den meisten Neuwagenkäufern nur ein Aspekt unter vielen und gerät allzu schnell unter die Räder, wie eine von auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure bei der ETH, in Auftrag gegebene Studie ergab.

Über 60% der Neuwagenkäufer würden sich aber zusätzliche Informationen zu energieeffizienten Autos wünschen. Bei vielen Menschen bestehe auch eine höhere Zahlungsbereitschaft für zusätzliche Technologien, welche höhere Verbrauchseffizienz ermöglichten.

auto-schweiz will deshalb mit seiner Informations- und Dialogplattform «Clever unterwegs» die bestehenden Informationslücken schliessen und die von den ETH-Spezialisten aufgezeigten Informationsdefizite beseitigen, wie Direktor Andreas Burgener am Dienstag vor den Medien ausführte.

Käufer überzeugen

Die Autokäufer sollen von der Idee einer besseren Treibstoffeffizienz überzeugt werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei die weitere Förderung und Bekanntmachung der Energieetikette.

Die Autokäufer müssten erkennen, dass Treibstoffeinsparungen und somit eine CO2-Reduktion bis zu 40% möglich sei, ohne dabei auf die Funktionalität und die Leistung des Autos verzichten zu müssen.

Von den fast 5150 Fahrzeugmodellen sind heute bereits 1759 in den Energieeffizienz-Kategorien A und B eingeteilt, das heisst, ihr Durchschnittsverbrauch liegt bei 5,8 Litern pro 100 Kilometer.

Gewichtszunahme lässt Verbrauch steigen

Damit könnte das Ziel der Klimavereinbarung, bis 2008 den Treibstoffverbrauch auf 6,4 Liter pro 100 Kilometer zu senken, deutlich unterschritten werden. Ende 2005 lag der Durchschnittsverbrauch noch bei 7,67 Litern.

Für den Präsidenten von auto-schweiz, Tony Wohlgensinger, geht die Entwicklung in die richtige Richtung, aber nicht so rasch wie vorgesehen. Ein Hauptgrund sei, dass das durchschnittliche Gewicht der Fahrzeuge in den letzten Jahren gestiegen sei.

Der Faktor Sicherheit habe im Durchschnittsauto eine Gewichtszunahme um 170 Kilogramm bewirkt und damit auch einen höheren Treibstoffverbrauch.

Hybrid vor dem Durchbruch?

Da aber noch lange nicht alle Autos mit den modernen Sicherheits-Features ausgestattet seien, dürfte die Zahl der tödlichen Unfälle auf den Strassen weiter sinken, sagte er.

Burgener wies zudem darauf hin, dass bis Ende August 2006 in der Schweiz 3667 Fahrzeuge mit Hybridantrieb und 1733 Fahrzeuge mit Gasmotor in Verkehr gesetzt wurden.

Das sei ein sehr kleiner Anteil am Gesamtmarkt. Laut der ETH-Studie könnte die Hybridtechnologie vor dem Durchbruch stehen. Denn fast jeder zehnte Neuwagenkäufer und bereits fünf Prozent der Occasionskäufer hätten in der Befragung angegeben, beim nächsten Autokauf einen Hybridantrieb erwerben zu wollen.

swissinfo und Agenturen

Die Schweizer Behörden und die Vereinigung der Schweizer Autoimporteure haben im Jahr 2002 eine gemeinsame Zielvereinbarung unterzeichnet.

Diese sieht eine Senkung des Durchschnittsverbrauchs für Neuzulassungen von jährlich 3% und eine Senkung des Durchschnittsverbrauchs bis ins Jahr 2008 auf 6,4 Liter pro 100 Kilometer vor.

Dieses Ziel wurde bisher nicht erreicht.

Der typische Schweizer Neuwagenkäufer ist 50-jährig und männlich.

27% der Autokäufer sind über 60 Jahre alt. Ihr Anteil wird noch weiter zunehmen.

55% der rund 5000 Befragten gaben an, beim letzten Autokauf nur eine Marke ernsthaft in Betracht gezogen zu haben.

Beim Entscheidungsprozess werden Kosten und Nutzen eines Autos gegeneinander abgewogen. Beim Nutzen geht es auch um Aspekte wie Sicherheitsempfinden, Komfort und Freude am Fahren.

Eine wichtige Rolle spiele auch Design und Marke, weil das Auto für Aussenstehende ein sehr sichtbares Element des Lebensstils ist und damit ein Teil der «Visitenkarte».

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