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Autosalon Genf feiert 100. Geburtstag

In Genf eröffnet der 75. Automobil-Salon. Keystone

Mit mehr als 50 Weltpremieren steht Genf für 11 Tage im Zentrum der Autowelt. Zum Jubiläum zeigen die Konstrukteure neben Neuheiten auch ihre Geschichte.

Der Schweizer Bundespräsident Samuel Schmid würdigte bei der Eröffnung die Erfolgsgeschichte des Genfer Autosalons.

Schmid plädierte zum Jubiläum des Salons, die Mobilität vernünftig zu kanalisieren und möglichst umweltverträglich zu gestalten. Auch die ausgeklügeltste Verkehrspolitik entbinde aber niemanden von der Eigenverantwortung.

Genf markiert für die Automobilfirmen jeweils den Start ins neue Autojahr und gilt in der internationalen Branche als wichtiger Stimmungstest. «Mit über 50 Weltpremieren haben wir einen neuen Rekord», freut sich Salondirektor Rolf Studer im Gespräch mit swissinfo.

Design und sein statt pure Leistung

«Wenn ich durch die Hallen gehe, sehe ich absolut nichts von Trübsinn. Der Markt ist leicht verschnupft, aber er ist nicht krank. In Europa gibt es einen gewissen Rückgang der Verkäufe, aber dafür sind neue Märkte in China, Indien und Südostasien entstanden. Dort explodiert die Nachfrage.»

Die Ausstellungsfläche hat sich seit 1982, dem ersten Salon in den Palexpo-Hallen, auf 123’000 m2 verdoppelt. Entsprechend grosszügig präsentieren sich die grossen Marken, die zum Jubiläum nicht nur Neuheiten, sondern auch Oldtimer und Prototypen aus verflossenen Zeiten ausstellen.

Der Trend zu immer mehr Motorleistung ist ungebrochen. Die Aussteller legen den Schwerpunkt jedoch auf die edlere und variablere Gestaltung von Innenräumen, das ausgeprägtere Design und den Gewinn an Komfort. Zunehmend nehmen auch bei grossen Marken alternative Antriebsformen grösseren Raum ein.

«Lösungen zum Erhalt der Ressourcen»

Der Automobilsalon Genf versteht sich längst nicht mehr als die Verkaufsmesse, die er einmal war, sondern als internationale Leistungsschau. «Die Konstrukteure können aufzeigen, dass sie nicht lediglich an die individuelle Mobilität denken, sondern auch an Lösungen zum Erhalt der natürlichen Ressourcen», erklärt Salon-Präsident Claude F. Sage die besondere Dimension des Jubiläums.

Auffällig ist die gewichtige Präsenz der deutschen Industrie mit Weltpremieren von wichtigen Volumenmodellen. Dies ungeachtet der Konkurrenz durch den Frankfurter Salon im kommenden September.

«Wir haben keinen direkten Einfluss auf den Zeitpunkt von Weltpremieren», hält Salondirektor Studer fest. «Was wir können, das sind optimale Bedingungen anbieten. Ein starkes Argument sind 6000 Journalisten, die nach Genf kommen. Auch ein Weltrekord.»

Keine nationale Dominanz

Da die Schweiz keine Autoindustrie hat, gilt sie in der Branche als neutrales Land. «Bei der Zuteilung der begehrten Standflächen müssen wir keine Rücksicht nehmen auf einheimische Produzenten, das ist unsere grosse Chance», erzählt Rolf Studer.

Standflächen werden in Genf strikt nach Marktanteilen verteilt. «In Frankfurt hingegen haben die Deutschen und in Paris die Franzosen die dominierenden Stände.»

Schweizer Carossier-Geschichte

Seit Jahrzehnten ist der Genfer Salon die grösste Publikumsmesse der Schweiz mit fast 730’000 Eintritten im vergangenen Jahr. Zum Jubiläum wollte Präsident Sage die Schau um einige Tage verlängern und so mehr als eine Million Besucher anziehen. Die Aussteller spielten aus Kostengründen nicht mit.

Die Jubiläums-Sonderschau zeigt eine Zeitreise in die Geschichte des Automobils. In einer vom Westschweizer Fernsehen gestalteten Landschaft sind 12 von Schweizer Carossiers gebaute historische Fahrzeuge zu sehen. Jedes im Dekor seiner Epoche.

swissinfo, Andreas Keiser, Genf

Automobilsalon Genf: 3. bis 13. März.
Mehr als 720’000 Besucherinnen und Besucher.
64% davon Schweizer (35% Deutschschweiz, 28% Romandie, 1% italienischsprachige Schweiz.
6000 akkreditierte Journalisten aus der ganzen Welt.
123’000 m2 Ausstellungsfläche.

Der internationale Automobilsalon Genf feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum.

Er findet zum 75. Mal statt (Unterbrüche während den beiden Weltkriegen).

Genf ist – neben Detroit – die einzige der fünf grossen internationalen Automobilausstellungen, die jährlich stattfinden.

Da die Schweiz kein Herstellerland ist, bietet Genf allen Ausstellern die gleichen Bedingungen.

Die Aussteller schätzen das neutrale Terrain.

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