Bahn gut unterwegs
Die SBB haben auch 2004 wieder mehr Passagiere und Güter befördert und 42,6 Mio. Franken Gewinn erwirtschaftet.
Gemäss SBB war 2004 ein «Schlüsseljahr», weil der neue Fahrplan eingeführt wurde.
Der Umsatz der Schweizer Bundesbahnen (SBB) stieg im vergangenen Jahr auf gut 7 Milliarden Franken (+8,0%).Zu diesem Ergebnis hätten alle Betriebs-Bereiche beigetragen, so die SBB.
Beim Personenverkehr legten die SBB erneut zu. Sie beförderten letztes Jahr rund 253 Mio. Passagiere, 2,5 Mio. mehr als im Vorjahr. Auch das Jahresergebnis stieg um über 60% auf gut 152 Mio. Franken und übertraf damit sogar jenes des Expo-Jahres 2002.
Auch der Güterverkehr schnitt trotz steigendem Konkurrenzdruck besser ab und bestätigte damit die im Vorjahr eingeleitete Trendwende. Die Gütertransport-Tochter SBB Cargo steigerte 2004 ihre Verkehrsleistung – das Verhältnis transportierter Güter pro Kilometer – um 1,8% auf über 10 Mrd. Tonnenkilometer.
In die vor Jahresfrist angekündigten schwarzen Zahlen fuhr die SBB-Tochter damit noch nicht. Der Jahresverlust liegt mit 2,8 Mio. Franken aber markant unter jenem des Vorjahres mit 33,1 Mio. Franken. Im laufenden Jahr will SBB Cargo nun erstmals schwarze Zahlen erwirtschaften.
Subventionen: Fast 2 Mrd. Franken
Mit einem Überschuss von 43,7 Mio. Franken schloss der Bereich Infrastruktur ab. Die Abgeltungen von Bund, Kantonen und Dritten nahmen leicht um auf 1,968 Mrd. Franken zu.
Insgesamt schliesst der Konzern das Jahr 2004 mit einem «Überschuss» von 42,6 Mio. Franken gegenüber 24,9 Mio. Franken im Vorjahr ab. Das Ergebnis sei trotz Sonderaufwendungen und dank Effizienzsteigerung und konsequentem Kostenmanagement zu Stande gekommen, schreibt die SBB.
Das Unternehmen erhöhte 2004 die Preise oder kündete für 2005 Preiserhöhungen an. So hat SBB Cargo AG eine mögliche Preiserhöhung um durchschnittlich 4% angekündigt. Die Preise für Bahnreisen wurden mit dem Fahrplanwechsel am vergangenen 12. Dezember erhöht.
Durchschnittlich stiegen die Preise bei den Billetten um 1,6%. Die Preise für die Streckenabonnemente wurde um 3% angehoben.
Drückende Altlasten
Das Betriebsergebnis wird weiterhin durch Rückstellungen für die sanierungsbedürftige Pensionskasse der SBB belastet. Letztes Jahr waren es 150 Mio. Franken, 20 Mio. mehr als im Vorjahr. Dieser Posten hatte dem Transportunternehmen 2002 sogar einen Konzernverlust eingebracht.
Auch für den Bund zeichnen sich grosse Kosten ab. Die SBB-Pensionskasse ist trotz der Bundesmilliarden an die Sanierung bei weitem nicht saniert. Der Deckungsgrad beträgt noch rund 84%. Die SBB wollen, dass der Bund die Kosten übernimmt.
Wenig Stellen abgebaut
Durchschnittlich hatte der SBB-Konzern im vergangenen Jahr 28’351 Vollzeitstellen, gut 1% weniger als im Jahr zuvor.
2004 war für die SBB ein eigentliches Schlüsseljahr: Mit der Umsetzung des Bahn 2000-Konzepts verkehren 90% der Züge nach einem neuen Fahrplan.
Zudem wurde die Zahl der Züge um 12% und diejenige der «Zugskilometer» um 14% vergrössert.
swissinfo und Agenturen
Umsatz 2004: 7,008 Mrd. Franken
Beschäftigte: 28’351 (minus 1,2% gegenüber 2003)
Passagiere: 253,5 Mio.
Güter: 10 Mrd. Tonnnenkilometer
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