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Baselworld bringt Luxus und Glamour an den Rhein

Baselworld erwartet rund 90'000 Besucherinnen und Besucher. Keystone

Am Donnerstag öffnet die Uhren- und Schmuckmesse in Basel ihre Pforten. Die Branche schwelgt im Erfolg, dank Rekordabsätzen ging es ihr noch nie so gut wie heute.

Mehr als 2100 Aussteller aus 45 Ländern locken in den nächsten acht Tagen rund Hunderttausend Besucher an, darunter auch Stars und Sternchen.

Die 35. Auflage wird am Donnerstag von Bundesrat Hans-Rudolf Merz eröffnet. Die Aussteller präsentieren ihre neusten Modelle und Kollektionen mit architektonisch teils sehr aufwändigen Auftritten.

Angesagt sind auch Stars und Sternchen aus Filmwelt und Showbusiness, so die Schauspieler Kate Blanchett und Kevin Spacey, Entertainer Tom Jones oder Paris Hilton. Auf besonderes Interesse wird der Besuch des Biotech-Milliardärs und Seglers Ernesto Bertarelli stossen.

Der Genfer ist momentan mit der Alinghi-Crew im spanischen Valencia mit den letzten Vorbereitung für die Verteidigung des America’s Cup beschäftigt, den er vor vier Jahren erstmals in der Geschichte in die Schweiz geholt hatte.

Luxus bringt grössten Gewinn

Die 35. Baselworld wird zu einem Zeitpunkt eröffnet, da es der Schweizer Uhrenindustrie vor allem dank den grossen Prestigemarken so gut wie noch nie geht, wie der Präsident des Ausstellerkomitees Jacques Duchêne sagte.

Die gute Wirtschaftslage in den Industrieländern wie in den Emerging Markets Indien oder China sorgt für einen reissenden Absatz vor allem der Uhren aus den obersten Preissegmenten.

Nachdem die Exporte letztes Jahr um knapp 11% auf 13,7 Mrd. Franken gestiegen waren, sei auch das laufende Jahr mit zweistelligen Zuwachsraten gut angelaufen.

Fälschungen «wirklich gefährlich»

Die Uhrenindustrie könne indes jederzeit geschwächt werden, warnte Duchêne. Da 95% der Produktion in den Export gingen, sei die Branche vollständig vom Ausland abhängig. Noch mehr Sorgen bereiten ihm die Fälschungen. Die Lage sei «wirklich gefährlich», sagte Duchêne.

In der Schweiz werden pro Jahr rund 25 Mio. Uhren produziert. Dagegen wird der Markt mit 40 Mio. Fälschungen überschwemmt, die zudem immer schwieriger als solche zu erkennen seien.

Den Schaden durch den Handel mit Fälschungen bezifferte Duchêne auf 800 Mio. Franken. Für den Kampf gegen Fälschungen wurde an der Uhren- und Schmuckmesse bereits 1984 ein Expertengremium eingesetzt.

Die Messe Schweiz rechnet bis am 19. April mit 90’000 Fachbesuchern aus der ganzen Welt. Die Baselworld ist nach Angaben der Veranstalter flächenmässig die grösste Messe der Schweiz. Sie gilt als weltweite Leitmesse der Uhren- und Schmuckindustrie.

swissinfo und Agenturen

Die Baselworld dauert vom 12. bis zum 19. April.
Mit 160’000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist sie die grösste Messe der Schweiz.
Die Schweiz stellt mit 422 Ausstellern oder 20% die grösste Vertretung und belegt knapp 46% der Ausstellungsfläche.
Im letzten Jahr besuchten 94’000 Personen die Uhren- und Schmuckmesse.

Die Schweizer Uhrenexporte haben 2006 einen neuen Rekordwert erreicht.

Gemäss Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) wurden für 13,7 Mrd. Fr. Uhren exportiert, 10,9% mehr als 2005.

Allein im Dezember 2006 stiegen die Exporte um 3,3% auf 1,259 Mrd. Fr. an.

Menschenrechts-Organisationen, darunter der Solifonds (Solidarity Fund for the Social Struggles for Liberation in the Third World), kritisieren, dass in Basel ausgestellte Edelsteine für den Tod chinesischer Arbeiter verantwortlich seien.

Diese würden an Silikose sterben. Die tödliche Krankheit Staublunge wird durch Einatmung kleinster Silika-Partikel hervorgerufen, wie sie auch bei der Bearbeitung von Edelsteinen anfallen.

Organisationen wie Solifonds verlangen von den Basler Organisatoren, dass sie ausbeuterische Unternehmen von der Messe ausschliessen und sich für die Einhaltung internationaler Arbeits- und Gesundheitsstandards einsetzen.

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