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Beste Lohnerhöhung seit 6 Jahren in Aussicht

Die Löhne in der Schweiz dürften im nächsten Jahr im Durchschnitt um 2,4% steigen. Bei einer erwarteten Teuerung von 1% ergibt das real die kräftigste Lohnerhöhung seit 2001.

Gemäss einer Banken-Umfrage kann in der Chemie- und Pharmabranche erneut mit der grössten Lohnsteigerung gerechnet werden. Wenig Grund zur Freude haben dagegen Angestellte der Textilbranche.

Der Reallohnanstieg fällt damit etwas höher aus als im laufenden Jahr, wie der am Freitag veröffentlichten UBS-Lohnumfrage zu entnehmen ist: 2007 seien die Nominallöhne um 2% gestiegen; bei einer Inflationsrate von 0,7% resultierte damit ein Reallohnanstieg von 1,3%.

Laut der Umfrage bei rund 100 Firmen aus 19 Branchen ist 2008 der deutlichste Lohnanstieg in der Chemie- und Pharmaindustrie zu erwarten: Hier dürften die Saläre um 2,8% wachsen. Aber auch in den kantonalen Verwaltungen sowie auf dem Bau sollen die Löhne mit +2,7% überdurchschnittlich steigen.

Ein gutes Wachstum von 2,6% geben die Unternehmen auch in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie in der IT- Branche an. Im Bankensektor, der Energiebranche, in der Telekommunikation und der Versicherungsbranche sollen die Lohnsteigerungen 2,5% betragen.

Textil, Druck und Medien als Schlusslicht

Die geringsten Lohnerhöhungen dürfen die Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie erwarten, wo die Saläre nur um 1,3% steigen sollen. Auch in der Druck- und Grafikbranche sowie bei den Medien sollen die Saläre mit einem Plus von 1,8% unter dem Durchschnitt steigen.

Die Angaben betreffen allerdings nur die Basissaläre und umfassen keine Bonuszahlungen. Über 75% der befragten Unternehmen verfügten über Bonussysteme, so die UBS. In der Industrie rechneten 31% und bei den Dienstleistern 26% mit höheren Boni. Das effektive Wachstum der Gesamtlöhne werde damit höher ausfallen.

Rekrutierungen im Ausland

Viele Unternehmen gaben zudem an, wegen Engpässen im Schweizer Arbeitsmarkt ausländische Arbeitnehmer eingestellt zu haben. Vor allem gut qualifizierte Arbeitskräfte aus dem EU-Raum wurden rekrutiert. Eine Auswirkung auf die Lohnentwicklung habe dies aber nicht, beteuerten die Firmen.

Die Umfrageteilnehmer zeigten sich zudem optimistisch bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung. 49% planten, mehr Personal einzustellen. Lediglich 15% gingen dagegen von einer Reduktion der Belegschaft aus. Dies dürfte auch den Privatkonsum weiter stützen: Die UBS rechnet 2008 mit einem realen Anstieg von 2%.

swissinfo und Agenturen

Reallohnerhöhung (= Lohnerhöhung – Teuerung) der letzten Jahre:
2001: + 1,5 %
2002: + 1.1 %
2003: + 0,8 %
2004: + 0,1 %
2005: – 0,2 %
2006: + 0,1 %
2007: + 1,3 %
2008: + 1,4 % (Prognose UBS)

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