Bündner wird «Koch des Jahres»
Die Auszeichnung "Koch des Jahres" des Gastronomieführers Gault Millau Schweiz geht dieses Jahr an den 30-jährigen Bündner Andreas Caminada, der mit seiner Partnerin das Schlosshotel Schauenstein führt.
Er ist damit der jüngste Koch, der mit dieser Auszeichnung geehrt wurde. Fünf der sieben ausgezeichneten Spitzenköche üben ihre Künste in der Westschweiz aus.
Der 30-jährige Caminada sei «jung, aber nicht wild», sagte der Chefredaktor des Gatronomieführers Gault Millau, Urs Heller. Caminada überlasse nichts dem Zufall. «Am Schluss sitzt der Gast staunend vor einem harmonischen Gesamtkunstwerk», lobte Heller.
Als «Meister des kulinarischen Mehrkampfs» ehrt Gault Millau Schweiz Andreas Caminada vom «Schloss Schauenstein» in Fürstenau und kührt ihn zum «Koch des Jahres 2008».
Blitzkarriere
Caminada hat Blitzkarriere gemacht. Erstmals verzeichnet wurde der Bündner im Gault Millau 2005 «als Entdeckung des Jahres» mit 15 Punkten. In der Ausgabe 2006 verliehen ihm die Tester 16 Punkte für sein kulinarisches Können. Letztes Jahr gab es 17 und die Auszeichnung «Aufsteiger des Jahres». Als «Koch des Jahres 2008» kann er nun 18 Punkte vorweisen.
Die Spitzenköche Beat Bolliger, Hans-Peter Hussong und Claus- Peter Lumpp waren seine Lehrmeister. Das «Schloss Schauenstein», das aus dem 13. Jahrhundert stammt und über lediglich 24 Plätze verfügt, führt Caminada mit seiner Partnerin Sieglinde Zottmeier seit vier Jahren.
Siebenmal 19 Punkte
Die Zahl der Köche, deren Kreationen dem Gastronomieführer 19 Punkte wert sind, hat sich von acht auf sieben verringert. Die Crew der Allerbesten ist wegen der Schliessung eines Betriebes kleiner geworden.
Nicht mehr im erlauchten Kreis der Höchstdotierten ist Roland Pierroz aus Verbier, der sein Restaurant «Rosalp» verkauft hat. Pierroz kommt noch einmal als «Aussteiger des Jahres» zu Ehren.
Fünf der verbliebenen sieben Spitzenköche wirken in der Westschweiz: Erneut im Kreis der Spitzenköche mit 19 Punkten sind Gérard Rabaey aus Brent (Waadt), Philippe Rochat aus Crissier (Waadt), Bernard Ravet aus Vufflens-le-Château (Waadt), Philippe Chevrier aus Satigny (Genf) und Didier de Courten aus Sierre (Wallis). Die Deutschweiz vertreten erneut Horst Petermann aus Küsnacht und André Jaeger aus Schaffhausen.
Zwei Aufsteiger, zwei Entdeckungen
In der Deutschschweiz kann den Titel «Aufsteiger des Jahres» der Schwyzer Franz Wiget vom Restaurant «Adelboden» mit 18 Punkten entgegennehmen. Den Titel für die Westschweiz erarbeitete sich mit 17 Punkten Edgard Bovier vom Restaurant «La Table d’Edgard» in Lausanne.
Als «Entdeckung des Jahres» in der Deutschschweiz wurde Fabian Inderbitzin vom «Seehotel Kastanienbaum» in der gleichnamigen Luzerner Gemeinde ausgezeichnet. Er erhielt 15 Punkte. Sébastien Rithner vom «La Table des Saveurs» in Caux (Waadt) gewann diesen Titel für die Westschweiz mit 14 Punkten.
swissinfo und Agenturen
Der Gault-Millau ist ein nach seinen Herausgebern Henri Gault und Christian Millau benannter und neben dem Guide Michelin einflussreichster Restaurantführer französischen Ursprungs. Er vergibt die Koch-Mützen, die neben Michelins Sternen begehrteste Auszeichnung der Haute Cuisine.
Vier Mützen sind die höchste Auszeichnung. Als detaillierteres Bewertungssystem dient eine Skala von ein bis zwanzig Punkten, wobei in der Schweiz (und auch in Deutschland und Österreich) die Höchstpunktzahl noch nie erreicht wurde. Die vierte Mütze wird ab 19 Punkten gewährt.
Für Restaurants in der Schweiz, Deutschland und Österreich existieren Lokalausgaben des Gault-Millau.
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