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Credit Suisse: Milliardenverlust im ersten Quartal

Auch die CS rutscht ab in die roten Zahlen. Keystone

Die Credit Suisse ist viel härter von der Finanzkrise erwischt worden als erwartet. Die Grossbank musste im ersten Quartal 2008 einen Reinverlust von 2,1 Mrd. Franken hinnehmen, nach einem Reingewinn von 2,7 Mrd. Franken im Vorjahr.

Die tiefroten Zahlen seien mehrheitlich auf die Auswirkungen der Verwerfungen an den Hypotheken- und Kreditmärkten auf das Anleihengeschäft zurückzuführen, teilte die zweitgrösste Schweizer Grossbank mit.

Ein Loch in die Kasse riss ein Taucher im Anleihenhandel. Auch die Ergebnisse im Aktien-Eigenhandel waren schlechter.

Das Ergebnis im Investment Banking sei enttäuschend, sagte CS-Chef Brady Dougan in einer Telefonkonferenz. Aber die Marktbedingungen im März seien hart gewesen.

«Unsere Ergebnisse im ersten Quartal 2008 sind klar unbefriedigend», betonte Dougan. «Wir konnten jedoch unsere Risikopositionen in den betroffenen Bereichen im ersten Quartal 2008 erheblich verringern und werden diesen Abbau kontrolliert fortführen.»

Milliardenabschreiber

Insgesamt musste die Credit Suisse im Investment Banking 5,3 Mrd. Franken abschreiben. Die grössten Wertminderungen wurden mit 2,7 Mrd. Franken bei den Derivaten vorgenommen. Das Geschäft mit Fremdkapital finanzierten Übernahmen (Leveraged Finance) sorgte für einen Abschreiber von 1,7 Mrd. Franken.

Bei den Papieren auf kommerzielle US-Hypotheken (CMBS) vergrösserten sich die Wertberichtigungen im Vergleich zum vergangenen Jahr von 554 Mio. auf 848 Mio. Franken. Bei den privaten US-Hypotheken verringerten sie sich indes von 513 Mio. auf 96 Mio. Franken.

Asset Management tiefrot

Auch das Asset Management rutschte tief in die Verlustzone. Der Verlust betrug 468 Mio. Franken nach einem Gewinn von 257 Mio. Franken im selben Zeitraum des Vorjahres.

Schuld am Rückgang seien hauptsächlich auf Netto-Wertminderungen von 566 Mio. Franken bei Wertschriften aus eigenen Geldmarktfonds sowie auf die deutlich geringeren Private-Equity- und anderen Anlagegewinne zurückzuführen, teilte die CS weiter mit.

Die Riesenverlust konnten auch die Vermögensverwaltung und das Schweizer Geschäft nicht ausgleichen. Dessen Reingewinn sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8 Prozent auf 1,324 Mrd. Franken ab.

Reaktion der Bankenkommission

Trotz der Milliardenverluste steht die Credit Suisse nach Ansicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) immer noch solide da: Mit einer Kernkapitalquote (gemäss der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) von 9,8% übertreffe die Bank die gesetzlichen Eigenmittelforderungen von 4%.

Auch die Liquidität der CS sei immer noch solide, sagte ein EBK-Sprecher. Die Milliardenabschreiber und -verluste seien zwar «sehr bedauerlich und sehr unschön». Aber sie hätten sich mit der Entwicklung der Märkte bereits im März abgezeichnet.

Die Kommentare der Analysten fielen unterschiedlich aus und reichten von «schlichtweg enttäuschend» bis zu Lob für den Aubbau der Risiken. Entsprechend orientierungslos verlief der Börsenhandel.

swissinfo und Agenturen

Die Bank wurde 1856 in Zürich gegründet
Sie ist heute in über 50 Ländern tätig
Die Grossbank beschäftigt rund 47’000 Mitarbeitende aus über 100 verschiedenen Nationen

Credit Suisse hat nach eigener Berechnung seit dem Beginn der Subprime-Krise im vergangenen Sommer Abschreibungen in der Höhe von zehn Mrd. Franken vorgenommen.

Der Betrag setze sich aus Abschreibungen in der Höhe von 8,5 Mrd. Franken im Investmentbanking sowie von 1,5 Mrd. Franken im Asset Management zusammen, sagte CS-Sprecher Marc Dosch am Donnerstag.

Auf höhere Zahlen von 11 bis 12 Mrd. Franken angesprochen, sagte der Sprecher, diese basierten auf anderen Methoden der Berechnung.

swissinfo.ch

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