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CSG: Rekordreingewinn von 5,85 Milliarden

Credit Suisse Group: Hauptsitz am Paradeplatz in Zürich. Credit Suisse

Die zweitgrösste Bank der Schweiz, die Credit Suisse Group, erzielte 2005 einen Reingewinn von 5,85 Mrd. Franken - weniger als die Analysten erwartet haben.

Die Bank verzeichnete Neugeldzuflüsse in der Höhe von 58,4 Milliarden Franken.

Der Reingewinn der Grossbank Credit Suisse Group (CSG) nahm 2005 gegenüber dem Vorjahr um knapp 4% auf 5,85 Milliarden zu. Dieses Resultat entspricht für die CSG einem neuen Rekord.

Die Neugeldzuflüsse, ein wichtiger Indikator für den Geschäftsverlauf einer Bank, beliefen sich auf 58,4 Mrd. Franken, wie die zweitgrösste Schweizer Bank am Mittwoch mitteilte.

Im Private Banking-Bereich betrug der Reingewinn 2,647 Mrd., im Corporate und Retail Banking (Kredit- und Geschäftsbereich) 1,069 Mrd., bei den Institutional Securities (Institutionelle) 1,080 Mrd. und im Wealth und Asset Management 663 Mio. Franken.

624 Millionen als Sonder-Rückstellungen

Erneut ist das Ergebnis durch Sonderfaktoren belastet. So musste die Credit Suisse Rückstellungen von 624 Mio. Fr. für Rechtsfälle im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des US-Energiehändlers Enron, mit angefochtenen Zuteilungspraktiken bei Börsengängen und mit der «Unabhängigkeit von Analysten» vornehmen.

Im Reingewinn ebenfalls enthalten sind belastende Verbuchungen von 421 Mio. Fr. für aktienbasierte Mitarbeiter-Entschädigungen im vierten Quartal, wie es heisst.

Erwartungen verfehlt

Mit dem Resultat verfehlt die CSG die Erwartungen von Analysten. Sie rechneten im Durchschnitt mit einem Gewinn von rund 6,35 Milliarden. Das publizierte Resultat liess die Aktie des zweitgrössten Schweizer Finanzkonzerns an der Börse abstürzen.

In den Erwartungen der Analysten nicht enthalten waren allerdings die belastenden Verbuchungsänderungen bei Mitarbeiteraktien, die die Grossbank erst am vergangenen Montag mitgeteilt hatte.

Die Burkhalter Asset Management AG in Bern kommentiert die CSG-Resultate folgendermassen: «Auch unter Ausklammerung von Sonderposten liegt das publizierte Jahresergebnis der CS Group hinter den Erwartungen zurück.»

Das Resultat erreiche weder von der Qualität noch von der Quantität her die Ergebnisse der Deutschen Bank oder der UBS. «Enttäuschend ist vor allem die operative Entwicklung im Investment Banking sowie die stark gestiegenen Kosten.»

Oswald J. Grübel, CEO der CSG, sagte hingegen: «Unser Ergebnis bestätigt die Fortschritte, die wir bezüglich der Profitabilität unseres Geschäfts erzielt haben.» Die neue Organisationsstruktur werde es der Bank erlauben, «ihr Wachstum voranzutreiben und für die Aktionäre Mehrwert zu schaffen».

15,4% Eigenkapital-Rendite

Die Eigenkapital-Rendite der CSG erreichte über das ganze Jahr 15,4%. Im 4. Quartal 2005 hatte sie 11,2% betragen. Die Bank schlägt eine Erhöhung der Dividende von 1,5 Fr. auf 2 Franken pro Aktie vor.

Im vierten Quartal 2005 belief sich der Reingewinn auf 1,103 Mrd. Franken gegenüber 959 Millionen im Vorjahresquartal und 1,918 Milliarden im Vorquartal.

Beim Ausblick blieb die Credit Suisse zurückhaltend. Die Perspektiven für ein weltweites Wachstum und für die Finanzmärkte seien positiv.

swissinfo und Agenturen

Die Credit Suisse Group, früher Schweizerische Kreditanstalt, war 1856 von Alfred Escher gegründet worden.

Ihm diente die Bank als Finanzierungs-Instrument für den Ausbau des Eisenbahnnetzes und der Industrialisierung der Schweiz.

Heute gilt die CSG mit Sitz in Zürich als zweitgrösstes Bank-Institut hinter der UBS.

Die CSG-Aktien sind in Zürich und New York kotiert.

Am Dienstag hat die Konkurrentin UBS ihr Ergebnis 2005 bekannt gegeben: Auch sie weist mit 14 Mrd. Franken einen Rekord-Reingewinn aus.

CSG-Reingewinn 2005: 5,85 Mrd. Franken
Wachstum gegenüber Vorjahr: knapp 4%
Neugeldzuflüsse: 58,4 Mrd. Fr.
CSG ist in über 50 Ländern präsent
Anzahl Mitarbeitende weltweit: 63’000

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