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Das UBS-Debakel im Zeitraffer

Die Probleme der erfolgsverwöhnten Schweizer Grossbank UBS gehen auf die Jahre 2005 und 2006 zurück, sind aber erst in den vergangenen zehn Monaten sichtbar geworden.

Nachstehend die wichtigsten Etappen des beispiellosen Rückschlags:

3. Mai 2007

Zusammen mit einem Rekordgewinn von 3,2 Mrd. Franken für das erste Quartal 2007 gibt die UBS einen Handelsverlust von 150 Mio. Franken beim hauseigenen Hedge Funds Dillon Read Capital Management (DRCM) bekannt. Das DRCM-Abenteuer wird nach knapp einem Jahr abgebrochen.

6. Juli 2007

Die UBS löst völlig überraschend Konzernchef Peter Wuffli mit sofortiger Wirkung durch Marcel Rohner ab. Die offizielle Begründung, der Verwaltungsrat habe den Antrag von Präsident Marcel Ospel abgelehnt, Wuffli zu seinem Nachfolger zu machen, wird bezweifelt.

14. August 2007

Die UBS weist einen Rekordgewinn von 5,6 Mrd. Franken für das zweite Quartal aus, verunsichert die Finanzgemeinde aber mit einem diffusen Ausblick auf das zweite Halbjahr.

1. Oktober 2007

Die UBS gibt wegen der US-Hypothekenkrise Abschreibungen von rund 4 Mrd. Franken bekannt und kündigt für das dritte Quartal einen Verlust von 600 bis 800 Mio. Franken an. Finanzchef Clive Standish und der Chef der Investmentbank, Huw Jenkins, werden entlassen.

30. Oktober 2007

Die UBS beziffert den Verlust für das dritte Quartal auf 726 Mio. Franken. Die Abschreibungen belaufen sich auf 5,3 Mrd. Franken.

10. Dezember 2007

Die UBS kündigt einen weiteren Abschreiber von rund 10 Mrd. Franken wegen der US-Hypothekenkrise und einen Verlust für das vierte Quartal an. Die Kapitalbasis soll durch drei Massnahmen um 19,4 Mrd. Franken verstärkt werden.

Darunter sind 13 Mrd. Franken, die der Staatsfonds GIC aus Singapur und ein unbekannter Investor aus dem Nahen Osten über eine Pflichtwandelanleihe einschiessen wollen.

30. Januar 2008

Die UBS gibt einen Verlust von 12,5 Mrd. Franken für das vierte Quartal sowie von 4,4 Mrd. Franken für das ganze Jahr 2007 bekannt. Die Abschreibungen für das zweite Halbjahr wegen der Hypothekenkrise steigen auf 21,3 Mrd. Franken.

1. Februar 2008

UBS-Präsident Marcel Ospel lehnt in einem Aktionärsbrief Anträge auf eine Sonderprüfung und eine Kapitalerhöhung unter Einbezug der bestehenden Aktionäre ab.

14. Februar 2008

Die UBS bestätigt den Jahresverlust von 4,4 Mrd. Franken. Konzernchef Rohner stellt auch für 2008 ein schwieriges Jahr in Aussicht. Die UBS-Aktie stürzt auf den tiefsten Wert seit viereinhalb Jahren ab.

21. Februar 2008

Der UBS-Verwaltungsrat gibt dem Druck auf Präsident Ospel nur teilweise nach. Ospel wird zur Wiederwahl vorgeschlagen. Die Amtszeit für alle Verwaltungsräte wird aber von drei auf ein Jahr verkürzt. Zudem soll Ospel mit dem Fiat-Chef Sergio Marchionne ein nebenamtlicher Vizepräsident zur Seite gestellt werden.

swissinfo und Agenturen

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