Jede Information im Internet braucht einen physischen Ort, an dem sie gespeichert wird. Einer der wohl sichersten Orte dafür findet sich im Innern eines Schweizer Berges. (Carlo Pisani, swissinfo.ch)
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Der in Afrika aufgewachsene Filmemacher aus Italien bezeichnet die Schweiz heute als seine Heimat. Carlo studierte Filmregie an der Nationalen Filmschule in Italien, danach arbeitete er als Dokumentarfilm-Redaktor sowie als Regisseur/Produzent in Berlin und Wien. Er gestaltet Multimedia-Beiträge zu fesselnden Erzählungen.
Rund 80 Kilometer von Zürich entfernt liegt einer der grössten Militärbunker der Schweiz. 2011 wurde er zu einem Daten-Zentrum umgerüstet, betrieben von der Firma Deltalis.
Der Bunker liegt in der Nähe einer der grössten Übertragungsleitungen für Internetdaten in Europa – die Kabel befinden sich unter der Autobahn zwischen Mailand und Zürich. Die Internetverbindung ist dementsprechend schnell.
Die Schweiz gilt als einer der geeignetsten Orte, um digitale Informationen sicher zu lagern. Sie geniesst den Ruf eines stabilen Landes, und die Gesetze mit Blick auf den Datenschutz sind ziemlich restriktiv (die Behörden dürfen Daten nur mit gerichtlicher Erlaubnis einsehen und die Betroffenen müssen informiert sein).
Laut dem Cushman & Wakefield 2016 Data Centre Risk IndexExterner Link belegt die Schweiz Rang drei der attraktivsten Länder für Datenspeicherung. Der Index berücksichtigt Faktoren wie Naturkatastrophen, politische Risiken, Konnektivität, Nachhaltigkeit und Energiesicherheit.
Zu den typischen Kunden von Deltalis gehören Sicherheitsfirmen wie E-Mail-Hosting- und Cloud-Anbieter, Finanzinstitutionen und Pharmakonzerne. Deltalis-Chef Frank Harzheim sagt, die Hälfte seiner Kunden seien ausländische Firmen, Tendenz steigend.
Die Schweiz hat den Ruf einer diskreten und sicheren Gold-Hüterin. Kann das nützlich sein, um Kunden anzuziehen, die ihre Daten sicher speichern wollen? Hinterlassen Sie uns Ihre Meinung in einem Kommentar.
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