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Deiss in Japan auf Goodwill-Tour

Joseph Deiss und der japanische Premierminister Junichiro Koizumi 2002 in Tokio. Keystone Archive

Bundespräsident Joseph Deiss ist am Wochenende nach Japan gereist. Ziel der sechstägigen Visite ist eine Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen der Schweiz mit Japan.

Deiss ist unter anderen auch mit Japans Premierminister Junichiro Koizumi zusammengetroffen.

Bundespräsident Deiss und der japanische Ministerpräsident Koizumi haben bei ihrem Treffen in Tokio die Bedeutung der Investitions-Förderung hervorgehoben.
Wie Deiss› Sprecher betonte, wollen die beiden Länder ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit verstärken.

Japan ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien. Die Exporte der Schweiz nach Japan betrugen im Jahr 2003 5,14 Mrd. Franken, während die Importe aus Japan 2,64 Mrd. Franken ausmachten.

Rund 140 Schweizer Firmen sind in Japan direkt vertreten. Laut Bundespräsident Joseph Deiss können die Investitionen in diesem Land noch ausgebaut werden.

«In Japan gibt es Möglichkeiten, mehr zu tun. Wir können die Wirtschafts-Beziehungen verstärken», sagte er vor seiner Abreise gegenüber swissinfo . «Damit meine ich den Handel und die Investitionen.»

Enge Verbindungen

Am Montag besuchte Deiss die Forschungabteilung von Chugai, einer japanischen Pharmafirma, die eng mit dem Basler Pharmagiganten Roche verbunden ist. Roche hält die Aktienmehrheit. Weiter war ein Besuch bei einer japanischen Firma des Schweizer Nahrungsmittel-Herstellers Nestlé auf dem Programm.

Der Besuch des Bundespräsidenten erfolgt fast drei Jahre, nachdem die Schweizer Export-Förderungs-Organisation osec in Tokio ein Büro eröffnet hatte.

Das Büro hilft Schweizer Firmen, japanische Geschäftspartner zu finden, aber auch japanischen Firmen, die in der Schweiz investieren möchten.

Landwirtschaft

Joseph Deiss wird während des Besuches auch mit dem neuen japanischen Landwirtschaftsminister Yoshinobu Shimamura zusammentreffen.

Die Schweiz und Japan gehören innerhalb der Welthandels-Organisation WTO einer Gruppe von 10 Nationen an, die ihre Landwirtschaften stark subventionieren.

Während der Verhandlungen zur Liberalisierung des Welthandels in Genf hatten beide Staaten stark zugunsten von hohen Schutz-Zöllen für Landwirtschaftsprodukte wie Milch, Käse, Fleich, Früchte und Gemüse lobbyiert.

«Beide, die Schweiz und Japan, sind daran interessiert, aus den WTO-Gesprächen erfolgreich hervorzugehen», sagte Deiss. «So müssen wir vorbereitet sein, um Zugeständnisse zu machen. Wir wissen jedoch beide, dass wir ein Resultat erreichen müssen, das mit unserer Landwirtschaftspolitik vereinbar ist.»

Deiss fügte hinzu, eines seiner Ziele sei, ein enges Verhältnis mit Shimamura aufzubauen, der das Landwirtschafs-Dossier nach dem letzten Umbau von Koizumis Kabinett übernommen hat.

Kulturelles Programm

Zur Agenda des Bundespräsidenten gehört auch ein Besuch beim japanischen Kaiser Akihito und Gespräche mit dem neuen Aussenminister Nobutaka Machimura.

Deiss nimmt seine Reise zum Anlass, ein langfristiges Schweizer Kulturprogramm in Japan zu starten. Dieses soll über die im nächsten Jahr in Japan stattfindende Weltausstellung hinausgehen.

Die Organisatoren des Schweizer Pavillons der Ausstellung, die ab März 2005 in der zentraljapanischen Region von Aichi stattfindet, hoffen für den Pavillon auf den Besuch von mindestens 800’000 der erwarteten 15 Mio. Besucher.

Die Schweizer Regierung ist überzeugt, dass die Teilnahme der Schweiz an der Weltausstellung eine Chance sein wird, die Wirtschaftsbeziehungen zu Japan weiter auszuweiten. Für den Auftritt hat das Parlament 15 Mio. Franken bewilligt.

swissinfo

Die Schweiz ist die fünftgrösste Direkt-Investorin in Japan.
Die wichtigsten Schweizer Exportprodukte nach Japan sind Maschinen, technische Instrumente, Chemikalien und pharmazeutische Produkte sowie Verbrauchsgüter.
Importe aus Japan sind hauptsächlich aus Autos, Elektronik, Maschinen und chemische Produkte.
Mehr als 1300 Schweizer leben in Japan, mehr als 5000 Japaner wohnen in der Schweiz.

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