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Deiss will Handel mit Thailand vorantreiben

Bundespräsident Deiss reist zum zweiten Mal nach Thailand. Keystone Archive

Der Schweizer Wirtschafts-Minister Joseph Deiss ist mit Wirtschafts-Vertretern nach Thailand gereist. Er will die bereits ausgezeichneten Beziehungen noch verbessern.

Schweizer Firmen möchten gerne vom Wachstum im Königreich profitieren.

«Thailand ist nicht der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien», sagte Bundespräsident Joseph Deiss gegenüber swissinfo. «Aber das Land ist trotzdem wichtig.»

Es gebe bereits einige Schweizer Firmen, die dort aktiv seien. Beim Aussen-Departement (EDA) betonte man die ausgezeichneten Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Land des Lächelns, wie Thailand auch genannt wird.

Das Königreich, zwischen Myanmar (Birma), Laos, Kambodscha und Malaysia gelegen, ist der siebtwichtigste Handels-Partner der Schweiz in Asien. Die Exporte der Schweiz lagen im letzten Jahr bei 777,6 Mio. Franken, die Importe bei 608,1 Mio. Franken. Im Thailand leben mehr als 3700 offiziell registrierte Schweizerinnen und Schweizer.

Wirtschaft reist mit dem Bundesrat

Der Vorsteher des Volkswirtschaft-Departements (EVD) will während seines viertägigen Besuchs in Thailand die bilateralen Beziehungen intensivieren und die Schweizer Präsenz verstärken. Der Besuch des Bundespräsidenten dauert bis am Samstag.

Deiss, der bereits vor vier Jahren als Aussenminister nach Thailand gereist war, wird von einer Delegation der Schweizer Wirtschaft begleitet. Diese steht unter der Leitung von Ulrich Forster, dem Präsidenten des Wirtschafts-Dachverbandes economiesuisse.

Vom Wachstum profitieren

«Thailand ist das asiatische Land, das die Schweizer Unternehmen sehr genau beobachten», sagte Forster. «Das Wachstum war im letzten Jahr mit sechs bis sieben Prozent stark, und für dieses Jahr wird noch mehr erwartet», sagte er. «Daran möchten viele Schweizer Firmen teilnehmen.»

Wirtschaftlich konnte das Königreich der Finanzkrise in Asien trotzen und in den letzten Jahren kräftig zulegen. Nach Aussagen von Experten sind die Geschäftsleute äusserst zufrieden mit der Wiederbelebung des Konsums.

Für die Region sei Thailand ein sehr wichtiger Wachstumsmotor. Grund genug für die Schweiz, sich in diesem Land zu behaupten, hiess es beim EVD. Die Schweiz wolle ausloten, wie sie von dieser Dynamik profitieren könne.

Kontakte auf hoher Ebene

In Bangkok wird Deiss vom König Bhumbibol Adulaydej und dessen Gattin empfangen werden.

Bei einem Treffen mit Premierminister Thaksin Shinawatra erörterte Deiss die Möglichkeiten eines Freihandels-Abkommens zwischen den EFTA-Staaten und Thailand. Zudem sprachen die beiden Politiker über bilaterale Fragen wie Tourismus, Bildung und Kooperation in der Uhren- und Pharma-Industrie.

Weiter sind Gespräche mit dem thailändischen Aussenminister geplant. Den wirtschaftlichen Bereich wird Deiss mit dem Handels- und dem Finanzminister besprechen.

Die Schweiz exportiert hauptsächlich Maschinen, Pharma-Produkte und Chemikalien nach Thailand. Importiert werden vor allem Uhren-Bestandteile, Elektronik und Kleider.

Gefälschte Uhren kommen aufs Tapet

Der Wirtschaftsminister wird auch Auslandschweizer treffen und Schweizer Firmen besuchen, zum Beispiel einen Ableger der Uhrenherstellers Ronda.

Bei den Gesprächen dürften auch das Problem gefälschter Schweizer Uhren angesprochen werden. «Es gibt verschiedene Bereiche, wo Fälschungen weit verbreitet sind», sagte Deiss, «Wir begrüssen die Bemühungen der thailändischen Regierung, die gesetzlichen Grundlagen zu verbessern.»

Er wolle auch Probleme von Chemiefirmen aufgreifen, welche Mühe bekundeten, Medikamente von den thailändischen Behörden zertifizieren zu lassen.

Während der Bundespräsident das südostasiatische Königreich am Samstag wieder in Richtung Schweiz verlassen wird, wird die Wirtschaftsdelegation ihre Reise nach Malaysia fortsetzen.

swissinfo und Agenturen

Handelsbilanz 2003 aus Schweizer Sicht:

Exporte 777,6 Mio. (-3,1%)
Importe 608,1 Mio. (+1,1%)

Thailand ist hinter Singapur der wichtigste Handelspartner der Schweiz in der Region und liegt noch vor Malaysia, Indonesien und den Philippinen.

Mit Blick auf den gesamten asiatischen Kontinent rutscht Thailand auf Rang 7. Die Schweiz steht als Handelspartner von Thailand zwischen der 15. und 20. Stelle.

Die Schweiz ist mit 167 Mio. Franken im Jahre 2002 der zehntgrösste Investor in Thailand.

In Thailand leben über 3700 Auslandschweizer.

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