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Der Lötschberg-Basistunnel ist offiziell in Betrieb

Einer der ersten regulären Züge durch den Lötschberg-Basistunnel kommt in Visp ans Tageslicht. Keystone

Der Kanton Wallis feiert: Am Sonntagmorgen hat der erste fahrplanmässige Zug aus dem Lötschberg-Basistunnel die Walliser Stadt Visp erreicht - wenn auch mit fünf Minuten Verspätung.

Der Wechsel zum neuen Fahrplan der Schweizreischen Bundesbahnen (SBB) ist am Sonntag praktisch problemlos abgelaufen. Die Nagelprobe allerdings steht am Montag mit dem Berufs- und Güterverkehr noch bevor.

Mit dem neuen Fahrplan, der seit Sonntag in Kraft ist, kommt es zu zahlreichen Änderungen im Bahnverkehr.

Besonders die Reise ins Wallis verkürzt sich um eine ganze Stunde.

Dies hängt damit zusammen, dass gleichzeitig mit dem Fahrplanwechsel der reguläre Betrieb durch den neuen Lötschberg-Basistunnel aufgenommen wurde.

Dieser Tunnel zwischen den Kantonen Bern und Wallis ist Teil der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT).

Ab Sonntag brausen täglich 42 Personenzüge und bis zu 70 Güterzüge durch den neuen Eisenbahntunnel, den drittlängsten der Welt.

Verkürzte Reise

Die Reise von Basel oder Zürich nach Visp dauert künftig nur noch zwei Stunden.

Die Ersparnis von einer Stunde wirkt sich auch auf die Reise nach Italien aus. Stündlich gibt es zudem einen Zug von Romanshorn (Thurgau) über Zürich nach den Walliser Städten Visp und Brig.

Noch kürzer ist die Reise von Bern aus: Von der Bundeshauptstadt kommt man künftig in zwei Stunden und 7 Minuten bis in den Skiort Zermatt.

Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen: Weil die Neigezugwagen des Cisalpino nun im Lötschberg verkehren, verlängert sich die Reise von Genf nach Mailand um 43 Minuten auf 4 Stunden 28 Minuten.

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Neat

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) umfasst mehrere Grossprojekte zur Verbesserung des Eisenbahn-Transitverkehrs auf der Nord-Süd-Achse. Die beiden Hauptprojekte sind der Gotthard-Basistunnel (57 km) und der Lötschberg (35 km). Ziel: Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Die Projekte sind höchst umstritten, da das Gesamtbudget bereits mehrmals erhöht werden musste und die Fertigstellung in immer…

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Auch Mittelland profitiert

Vom neuen Fahrplan werden ab Montag auch die Pendler im Flachland profitieren: Zu den Hauptverkehrszeiten gibt es zwischen einzelnen Städten zusätzliche IC-Zugverbindungen.

Dies ist etwa der Fall zwischen Zürich und Bern, Genf und Bern, Genf und Brig, Luzern und Bern, Luzern und Zürich sowie Zürich und Chur.

Bis der neue Fahrplan sich beim Personal eingespielt habe, dürften einige Wochen vergehen, schreibt die SBB weiter.

Bei Störungsfällen seien die Abläufe noch nicht eingespielt, das dauere erfahrungsgemäss eine Weile – besonders beim komplexen Fahrplansystem im dichtest befahrenen Bahnnetz der Welt.

Lötschberg offiziell eröffnet

Die Tunneleröffnung war bereits am 15. Juni mit internationaler Beteiligung zelebriert worden. An diesem Sonntag nun nutzte «Wallis Tourismus» die Gelegenheit, um für die nähergerückte Feriendestination zu werben: Auf Einladung der Touristiker fuhr Berner und Walliser (Polit-)Prominenz mit dem ersten Zug gen Süden.

Rund 50 geladene Gäste, darunter alt Bundesrat Adolf Ogi, entstiegen dem Zug. Die Öffnung des neuen Tunnels für den Verkehr sei ein Ereignis von grosser Bedeutung sowohl für das Wallis als auch für die ganze Schweiz, sagte Ogi.

Dieser war vor genau 20 Jahren – am 9. Dezember 1987 – in die Landesregierung gewählt worden. Mit einem Feuerwerk feierten die Visper die Ankunft des ersten Zuges.

Kein Ansturm auf Züge

Bei der vollständigen Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels kam es laut Angaben der SBB zu keinen nennenswerten Problemen. Ein internationaler Zug Basel-Mailand musste allerdings wegen einer 15-minütigen Verspätung über die Bergstrecke umgeleitet werden.

Die Zahl der Reisenden ins und vom Wallis übertraf nicht jene an einem normalen Sonntag, wie SBB-Sprecher Jean-Louis Scherz sagte.

Eine weitere Feuertaufe wird der Tunnel am Montag zu bestehen haben, wenn der Pendlerverkehr vom Wallis Richtung Bern einsetzt.

swissinfo und Agenturen

Die Verbesserungen im Fahrplan werden von einer Erhöhung der Billettpreise begleitet.

Billette kosten 3,1% mehr, das Generalabonnement für die ganze Schweiz kostet 3,6% mehr. Der Preis für das Halbtax-Abonnement schlägt hingegen nicht auf.

Eine Tageskarte zum Halbtax-Abonnement für das gesamte Streckennetz (ab 9 Uhr morgens, ohne Einschränkungen am Wochenende) kostet 54 Franken.

swissinfo.ch

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