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Der Sommer wird heiss und der Verkehr intensiv

Ferienzeit: Wenn Hitze und Staus zusammen auftreten. Keystone

Die Ferienzeit ist da und trotz des momentan grauen Wetters hat sich der Sommer mit überdurchschnittlichen Temperaturen angekündigt – wie in den letzten 5-10 Jahren, so die Meteorologen.

Was den Verkehr anbetrifft, wird er unter der sommerlichen Völkerwanderung auf den ewigen Problemachsen belastet. Also, nichts Neues unter der Sonne?

Staus auf den Ferien-Strassen der Schweiz? Ja, aber wahrscheinlich weniger wegen Strassenarbeiten. «Im allgemeinen schliessen die grossen Baustellen im Sommer oder man arbeitet dort in der Nacht. Die Wellen der Weg- und Anreisenden sollten davon nicht so betroffen sein. Ausserdem ist der August auch der Ferienmonat des Baugewerbes», erklärt Philippe Rawyler, stellvertretender Chefredaktor von «Viasuisse».

Eine Ausnahme aber gibt es: Die Arbeiten auf der Nord-Süd-Achse der Autobahn A2 im Norden von Luzern werden fortgesetzt. Behinderungen sind wahrscheinlich. «Vor allem die Achse Basel-Luzern – die meistfrequentierte der Schweiz – und weiter bis Chiasso ist oft überlastet, besonders an Freitagabenden und Samstagmorgen», sagt der Redaktor der zentralen Verkehrsinformationen gegenüber swissinfo.

Mit anderen Worten ist die Gotthard-Nord-Süd-Achse, der «Korridor der Deutschen» auf ihrem Weg nach Italien, während dieser Zeiten wenn möglich zu meiden, insbesondere die Zollübergänge von Basel und Chiasso sowie das Nordportal des Gotthardtunnels.

Süd-Nord: Probleme im August

«Demgegenüber sollte die Süd-Nord-Achse der A2 bis am 20. Juli kein Problem darstellen. Ab diesem Datum ist dann aber auch dort mit Problemen zu rechnen (bis 17. August) und sogar sonntagmorgens, weil die Rückkehr aus dem Urlaub sehr gestaffelt geschieht», so Philippe Rawyler.

Der andere wunde Punkt, fügt er hinzu, sei die Achse Bern-Zürich: «Die A1 ist regelmässig überlastet, aber im Sommer ist es am schlimmsten, weil sich die Leute mehr bewegen.»

Heissester Sommer seit 100 Jahren?

Und wie wird das Sommerwetter? Antwort des Meteorologen: Es wird schön, wenn die Natgur nicht ihre Absichten ändert. «Wussten Sie, dass der regenreichste Monat des Jahres der Juli ist?» fragt Daniel Cattani von MétéoSuisse maliziös. Es ist wahr und die letzten Tage scheinen ihm recht zu geben…

Der Meteorologe erinnert jedoch daran, dass die Wetterprognosen eher Tendenzberechnungen sind. «In der Schweiz und in ganz Mitteleuropa ist das Wetter veränderlich und Prognosen viel schwieriger als in Regionen, die extreme Phänomene kennen wie El Nino. Dort kann man ohne Probleme schon ein paar Monate das Wetter zum Voraus sagen», so Cattani.

Trotzdem: «Wir haben sehr starke Hinweise auf einen heissen Sommer mit Mittelwerten die über denjenigen der letzten 100 Jahre liegen.» Cattani bestätigt, dass in den letzten fünf bis zehn Jahren die Temperaturen immer über dem langjährigen Mittel lagen.

Konkret wird der saisonale Durchschnitt «über 18,8 grad, wahrscheinlich sogar über 19,6 Grad liegen». Deshalb können gewaltige Gewitter entstehen, wie man erst kürzlich erlebte. Aber sie bleiben lokal und praktisch nicht vorhersagbar – die Meteorolgie ist eben keine exakte Wissenschaft.

Der Sommer der Festivals

Es gibt tausende Möglichkeiten um vom guten (oder schlechten) Wetter zu profitieren. SchweizTourismus mach da sehr detaillierte Vorschläge auf ihrer Site MySwitzerland.com.

So werden zum Beispiel Wettervorhersagen für die Strände angeboten, auch Wasser- und Lufttemperaturen von rund 200 Schweizer Schwimmbädern, Flüssen und Seen.

Interessantes Detail: Egal an welchem Ort des Landes man sich befindet, es ist nie weiter als 20 km bis zum nächsten See – und davon gibt es 1484.

Egal mit was für Wetterkapriolen der Sommer uns überrascht, swissinfo hat über 160 Festivals gezählt, aber auch über 400 Museen…

swissinfo, Isabelle Eichenberger
(Übertragung aus dem Französischen: Etienne Strebel)

Das Schweizer Eisenbahnnetz ist eines der dichtesten der Welt. Es stellt auch je einen Bahnhof in den beiden wichtigsten Flughäfen – Genf und Zürich – zur Verfügung.

Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB bieten ein «Sesam-öffne-dich» für ein Netz von über 20’000 km Eisenbahn, Strassen und Schiffahrtsrouten, das «Swiss Travel System», für eine selbstbestimmbare Dauer an. So kostet ein Monatsabonnement für eine erwachsene Person 566 Franken.

Ein Meteo-Dienst mit aktueller Wetterlage und Prognose sowie Temperaturen der meisten Tourismusorte.

Mit RSS-Feed können swissinfo-Nachrichten in Echtzeit auf einem Computer oder Mobiltelefon empfangen werden.

Eine Jahres-Autobahnvignette kostet 40 Franken. In diesem Betrag ist die Passierung des Gotthard- oder des San-Bernardino Strassentunnels inbegriffen.

Die Benzinpreise haben sich auch in der Schweiz, wie jedes Jahr zu Beginn der Sommerreisezeit, erhöht – bleiben jedoch tiefer als in den Nachbarländern.

Jedes halbwegs moderne Autoradio kann die Verkehrsmeldungen von Viasuisse empfangen.

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