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Die «grüne Fee» ist wieder da!

Absinth - der neue "in-Drink". Keystone

In Frankreich feiert Absinth ein unerwartetes Comeback. Auch in der Schweiz ist seit einigen Monaten ein dem Absinth verwandtes Getränk erhältlich.

Fast ein Jahrhundert nach dem Verbot des Absinths in Frankreich feiert die «grüne Fee» mittelloser Künstler in Pariser In-Bars ein unerwartetes Comeback. Den Ausschlag gab der Erfolg moderner Absinth-Varianten im Ausland.

Nachdem Varianten des 1915 aus den französischen Schnapsgläsern verbannten «Blauen» zunächst in Grossbritannien mit Erfolg verkauft wurden, haben auch französische Produzenten alte Rezepte wieder ausgegraben.

In den Pariser In-Vierteln La Bastille und Rue Oberkampf stösst man wieder mit Absinth-Branntwein an. In Deutschlands Hauptstadt Berlin gehört Absinth zu den heimlichen Rennern!

In der Schweiz erhältlich

Auch in der Schweiz ist seit einigen Monaten ein dem Absinth verwandtes Getränk erhältlich. Unter der Bezeichnung «Extrait d’Absinth» kam im vergangenen Dezember ein Destillat eines Produzenten aus dem Neuenburger Val de Travers in den Verkauf.

Seit dem Verschwinden des Absinth-Artikels aus der Bundesverfassung, der Verkauf, Transport und Herstellung, nicht aber den Konsum der «grünen Fee» verboten hat, basiert das Absinth- Verbot nur noch auf dem Lebensmittelgesetz.

Thujon darf nicht drin sein

Wie in Frankreich, verbietet das Gesetz nur, dass Schnaps, der Thujon enthält, auf den Markt kommt. Das in Môtiers gebrannte Wässerchen mit einem Alkohol-Gehalt von 45 Prozent enthält jedoch Extrakte einer Wermuth-Pflanze mit geringem Thujon-Gehalt. Die Substanz wird für die angeblich epileptische Wirkung des Absinth verantwortlich gemacht.

Zwar bleibt das Absinth-Verbot bestehen, mit der Bezeichnung «extrait d’absinthe» konnte aber ein rechtlicher Streit in der Schweiz umschifft werden.

swissinfo und Agenturen

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