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Die OECD setzt auf stärkere Schweizer Wirtschaft

Laut OECD zeigen alle Schweizer Konjunktur-Indikatoren nach oben. (Bild: Imagepoint) Imagepoint

Die OECD-Experten sehen in der Schweiz für 2006 einen BIP-Anstieg von 2,4%. Der Optimismus hängt mit der stärkeren Weltwirtschaft zusammen.

Die konjunkturelle Beschleunigung dürfte laut Bundesamt für Statistik bereits in der ersten Jahreshälfte für eine Zunahme der Beschäftigung sorgen.

Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gibt sich optimistisch für die Weltwirtschaft und die Schweizer Wirtschaft. Lange Jahre innerhalb der OECD eines der Schlusslichter punkto Wachstum, dürfte die Schweiz gemäss den neusten Prognosen stärker zulegen als die Euro-Zone.

Für 2006 prognostiziert die OECD für die Schweiz ein Wirtschaftswachstum von 2,4%. Für die Euro-Zone wird ein mittleres Wachstum des Bruttoinland-Produkts (BIP)von 2,2% vorausgesagt. Dies geht aus dem am Dienstag in Paris veröffentlichten OECD-Economic-Outlook hervor.

Die wichtigsten Handelspartner der Schweiz wie Deutschland (BIP-Prognose 1,8%), Frankreich (2,1%) und Italien (1,4%) liegen laut den Pariser Ökonomen hinter der Schweiz. Nur Österreich liegt mit einer BIP-Prognose von 2,5% auf dem Niveau der Schweiz.

Etwas skeptischer gibt sich die OECD für das kommende Jahr. 2007 dürfte sich das BIP-Wachstum der Schweiz auf 1,8% verringern, während es in der Euro-Zone im Schnitt bei 2,1% liegen dürfte.

seco teilt Einschätzung

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) teilt die Einschätzungen der OECD. Das seco sei allerdings weniger euphorisch, sagte seco-Chefökonom Aymo Brunetti auf Anfrage.

Für das laufende Jahr rechnet das seco mit einem BIP-Wachstum von 2,0% und für 2007 mit 1,5%. Die Schweizer Wirtschaft laufe derzeit rund, sagte Brunetti.

Aufgrund einer unterschiedlichen Definition ist die Arbeitslosenquote nicht vergleichbar. Laut der März-Prognose des seco wird sich die Arbeitslosenquote im laufenden Jahr auf 3,4% reduzieren und 2007 auf 3,1%.

Die OECD geht gemäss ihrer Definition von einem Rückgang von 4,3 % (2005) auf 3,9% im laufenden Jahr aus. Es gibt also kaum Differenzen in der Einschätzung der Dynamik.

Praktisch gleich ist die Inflationsprognose. Die OECD rechnet mit Raten von 1,1% für 2006 und 0,8% im nächsten Jahr. Das seco rechnet mit einer Rate von 1,1% in diesem Jahr und 0,9% für 2007.

Robuste Weltwirtschaft

Nach Auffassung der OECD bleibt eine erstaunlich robuste Weltwirtschaft trotz des Dauerschocks der Ölpreise auf stabilem Expansionskurs.

Die Experten begründen ihren Optimismus mit dem andauernden Asienboom und dem starken Rückfluss der Öldollars.

Beschäftigung: Optimistische Einschätzung

Das Beschäftigungsbarometer des Bundesamtes für Statistik (BFS) weist kräftig nach oben: Ende März 2006 zählte die Schweiz 4,193 Mio. erwerbstätige Menschen, das sind 0,7% mehr als vor einem Jahr. Es sei auch die grösste Zunahme seit mehr als drei Jahren, teilte die Behörde mit.

Von der Erholung am Arbeitsmarkt profitierten vor allem die Frauen und die ausländischen Arbeitskräfte. Die Zahl der erwerbstätigen Frauen erhöhte sich um 1,3% auf 1,881 Millionen. Bei den Männern war eine Zunahme von lediglich 0,3% auf 2,312 Millionen zu verzeichnen.

Die Anzahl der ausländischen Erwerbstätigen erhöhte sich um 2,4% auf 1,068 Millionen. Die Zahl der erwerbstätigen Schweizerinnen und Schweizer stieg gleichzeitig um 0,2% auf 3,125 Mio. Arbeitende.

swissinfo und Agenturen

Die OECD prognostiziert der Schweiz eine Steigerung des BIP von 2,4% im laufenden Jahr und ein Plus von 1,8% für 2007.

Das seco sieht für die Schweiz eine Wachstumsrate von 2.0% im Jahr 2006 und von 1,5% für 2007.

Die Nationalbank spricht von einer Erhöhung von «leicht über 2%» für 2006.

Auch das Zürcher Institut KOF sieht 2,0% für 2006, das Basler BAK rechnet mit 2,1%.

Die Schweiz unterzeichnete am 14. Dezember 1960 – mit 19 anderen Ländern – eine Konvention für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, welche zur Geburt der OECD führte.

Die OECD beschäftigt sich mit den wichtigsten wirtschaftlichen und sozialen Fragen ihrer Mitglieder (heute 30) und weiterer Länder.

Die Schweizer Regierung hat bei der OECD eine ständige Vertretung, bestehend aus einem Botschafter und einigen Diplomaten.

Über 400 Schweizer Delegierte, zusammengesetzt aus den Administrationen des Bundes und den Kantonen, beteiligen sich jedes Jahr an verschiedenen Arbeitsgruppen, Komitees und anderen Sitzungen der OECD und deren autonomen Organisationen.

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