Die Schweiz als digitaler Gastgeber für die Euro 2008
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An den kommenden Europameisterschaften wird nicht nur Fussball geschaut. Schon lange vor dem Event informiert sich der Gast im Web über Anreise, Zugänge und Erlebnisse in der Schweiz.
Auf der eigens aufbereiteten Website von Schweiz Tourismus erkundigen sich Fans und Schweiz-Besucher auch über Standorte und Unterkünfte. Oft können sie Zugbillet und Bett gleich digital buchen.
Wie jedes Austragungsland eines derart grossen Sport-Events trachtet auch die Schweiz danach, die vielen erwarteten Gäste möglichst schon vorher eingehend zu informieren. Damit steigt auch die Chance, die Gäste vor oder nach dem Ereignis für einen weiteren Urlaub im Land zu behalten.
Die nationale Landeswerbung Schweiz Tourismus (ST) hat zu diesem Zweck eigens eine spezielle Euro-2008-Website kreiert: www.switzerland.com/de.cfm/home . Sie soll dazu beitragen, dass die Meisterschaften möglichst «mit Ferien in der Schweiz verlängert werden», schreibt ST auf dieser Website.
Die viersprachige Website beginnt mit der Grussbotschaft von Sportminister Samuel Schmid und endet mit einer Separat-Rubrik für die rund 4000 erwarteten Medienleute aus aller Welt. Diese wollen neben der «wichtigsten Nebensache der Welt», nämlich dem Fussball, auch noch über Land und Leute berichten.
Alles ausser Fussball-Infos
«Die Site beinhaltet alles, was Euro- und Schweiz-Interessierte suchen dürften», sagt Daniela Bär Bruderer, ST-Medienleiterin. «Was nicht abgedeckt wird, sind die reinen Fussball-Informationen. Dafür ist ja die UEFA zuständig.»
Alles, was sich ausserhalb der Fussball-Stadien, aber innerhalb der Schweiz abspielt, sei aber auf der Site zu finden.
Für die Produktion dieser Website hat sich ST in die Lage eines ausländischen Euro 2008-Interessierten versetzt: Als Erstes stellt sich somit die Frage, wie man überhaupt in die Schweiz gelangt.
Mit der Bahn, dem Auto oder Flugzeug: Fahr- oder Flugzeiten sind ebenso angegeben wie entsprechende Links zu Flughäfen, Flussgesellschaften, internationalen Zugverbindungen wie den Nachtzügen von City Night Line oder den Zügen von und ins Partnerland Österreich.
Darüber hinaus lässt sich über die Website aus dem Ausland ein Bahnbillet direkt in die Schweiz buchen. Die Gäste erfahren auch, wie sie ihr Gepäck innerhalb der Schweiz zwischen Flughafen und Bahnhöfen am besten aufgeben, um es nicht selber schleppen zu müssen (Swiss Travel System).
Luxus-Suite bis Schlafen im Stroh
Einmal in der Schweiz angekommen, möchte der Fussball-Meisterschafts-Gast wissen, wo und wie er eine Unterkunft findet: Von Luxus-Suiten bis zum Schlafen im Stroh ist auf der Website alles auffindbar.
Weiss er schon, in welcher der vier Austragungs-Städte er welchen Match anschauen wird, kann er auf der Site direkt in der jeweiligen Stadt eine Unterkunft suchen.
Zu erwähnen sind die privaten Unterkünfte auf sleep-in.ch, die es auch für Österreich gibt. Hier kann man sich kostenlos als Bett-Suchender oder Bett-Anbietender eintragen. 200 Vorschläge für weitere Ausflugstipps in der Umgebung der vier Host Cities sind ebenfalls angegeben.
Veranstaltungen – abgesehen von Fussball
Hat jemand zum Beispiel in Bern für das Euro 2008-Spiel Holland gegen Rumänien am 17. Juni gebucht, erfährt er auf der Site, dass zwei Tage später in Interlaken die Tell-Freilichtspiele beginnen und gleichenorts Ende Juni 2008 das Trucker- und Countrymusik-Festival über die Bühne geht.
Für jene, die nach Hintergrund-Beiträgen suchen, gibt es die Rubrik «Porträt Schweiz»: Informationen über Wirtschaft, Forschung, Kultur, politische Struktur der Schweiz oder schöne Bilder von Kühen können dabei abgerufen werden.
Berichtet wird auch über die Schweizer Jugend, die Gleichstellung, die Ausländer oder die Berge.
Viele Fussball-Fans sind jung. Deshalb wird davon ausgegangen, dass sich die meisten gewöhnt sind, ihre Informationen übers Internet zu holen. Dank der vorliegenden Website ersparen sie sich lange Einzelrecherchen und finden das Wichtigste gleich unter derselben Adresse.
swissinfo, Alexander Künzle
«Ich freue mich auf …» die Deutschen, Franzosen, Italiener, etc.
In der Vorfreude-Plakatkampagne der Euro 2008 sprechen Schweizer Gastgeberinnen und Gastgeber die Besucher aus den 15 Nationen an, deren Nationalmannschaften im Land spielen werden.
Pro Nation respektive Sprache gibt es verschiedene Sujets und Plakate.
In ihrer Gesamtheit in allen Sprachen und Sujets zu sehen ist die Plakatkampagne auf der speziellen Euro 2008-Website von Schweiz Tourismus.
www.austria.info respektive die Österreich Werbung hat die Euro 2008 als Rubrik in ihre allgemeine Website integriert.
Unterkünfte, Reiseplanung und Urlaubsthemen sind als separate Rubriken nicht speziell auf die Fussball-Meisterschaften bezogen.
Österreich hat im Gegensatz zur Schweiz eine traditionell gut ausgebaute Bed & Breakfast-Struktur (Pensionen, Gasthöfe mit «Fremdenzimmern», Privatzimmer), wo günstigeres Logement angeboten wird.
Auch leidet das Land nicht unter dem Teuer-Nimbus wie die Schweiz.
Die Schweiz und Österreich sind als Koorganisatoren des Fussball-Ereignisses vom 7. bis zum 29. Juni 2008 automatisch qualifiziert.
Die 31 Spiele werden in 4 Schweizer Städten ausgetragen (Basel, Bern, Genf, Zürich) und in 4 österreichischen (Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien). Das Finalspiel findet am 29. Juni in Wien statt.
Die Schweiz spielt ihre Qualifikationsmatches in Basel.
Die Kosten für die Schweiz werden auf 182,1 Mio. Franken geschätzt. Der Beitrag des Bundes beläuft sich auf 82,78 Mio. Franken.
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