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Die Schweiz aus der Vogelperspektive

Besuchende lassen sich vom Tablet-PC durch die Schweiz führen. PHOTOPRESS/Urs Flüeler

Das grossflächige Luftbild der gesamten Schweiz im Verkehrshaus Luzern ist für sich allein bereits ein echter Hingucker. Nun wird es durch den Einsatz modernster Technik noch attraktiver.

Mit Hilfe von so genannten «Tablet-PCs» können drei historische Kulturwege quer durch die Schweiz «nachgewandert» werden.

Ausgestattet mit den typischen Hüttenfinken mit Schweizer Kreuz rutschen Besuchende auf der Schweiz herum. Eine riesige Schweiz im Massstab 1:20’000.

Das Luftbild auf 200m2 Fläche im Verkehrshaus Luzern ist weltweit das einzige in diesem Massstab, das ein ganzes Land abdeckt. Zumindest diesen Vorteil hat ein Kleinstaat.

Es sei einmalig, «in einem Gesamtbild zu sehen, wie grün wir es noch haben, wie viel Wasser wir in der Schweiz haben», sagt Blandina Werren, Medienverantwortliche des Verkehrshauses.

«Ein Luftbild eines gesamten Landes, auf dem man marschieren kann und doch die einzelnen Häuser erkennt», so Werren.

Sogar Autos sind auf den 7800 zusammengesetzten Luftbildern am Boden der Swissarena zu erkennen; jedes Bächlein und jeder Berg erscheint klarer als aus dem Flugzeugfenster.

Die Luftaufnahmen sind die Gleichen, auf die sich Google Earth stützt; allerdings hat das Luftbild in der Swissarena den Vorteil, dass man das ganze Land gleichzeitig überblicken kann und nicht nur jeweils einen kleinen Ausschnitt, wie am Computerbildschirm.

Historische Wege

Seit diesem Mai ist nun eine neue Komponente hinzu gekommen: Mit modernster Technik lassen sich mit einem berührungsempfindlichen Tablet-PC, «Rover» genannt, drei historische Wege der Schweiz erleben.

Mit einem Laserpunkt am Boden führt der «Rover» Interessierte von Ort zu Ort und informiert auf seinem Bildschirm über die Wege und Orte, die virtuell bereist werden. Bisher sind drei der insgesamt zwölf «Kulturwege Schweiz» begehbar: ViaCook, ViaJacobi und ViaGottardo.

Derzeit werden die drei Routen mit Besuchenden ausgetestet und laufend optimiert. «Ob es weitere Routen dazugeben wird, möchte ich offen lassen», sagt Blandina Werren. «Im Moment sind drei schon sehr viel. Aber es ist ausbaufähig.»

Querbezüge zu Exponaten

Mit den historischen Entdeckungsrouten schlägt das Verkehrshaus mehrere Fliegen auf einmal: «Es ist einerseits eine Attraktivitätserhöhung für das Produkt Swissarena», betont Werren.

«Und man kann mit dem Rover immer wieder Informationen abholen zur Geschichte, zum jeweiligen Standort aber auch zu Objekten, die in diesem Zusammenhang im Verkehrshaus ausgestellt sind.»

Diese Interaktivität zeichne das Verkehrshaus seit Beginn aus, sagt Werren. «Die Besucher finden das eine spannende Erfahrung», besonders für Schulklassen. Sie könnten so das Land und seine Geschichten besser und spielerisch kennen lernen.

Die grosse Menge an Daten, die auf dem «Rover» abgerufen werden können, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Verkehrsgeschichte ViaStoria zusammengestellt.

Dass Besuchende mit Informationen überflutet werden, glaubt Werren nicht: «Der Besucher sucht sich selber das, was ihm gefällt oder was ihn interessiert.»

Suchspiele

Für Schülerinnen und Schüler bietet die Swissarena weitere Möglichkeiten, sich mit der Schweiz zu beschäftigen. So können sie einerseits mit grossen Lupen auf den Knien rutschend dem Land näher kommen, ihr Zuhause oder andere bekannte Punkte suchen.

Oder sie können sich an Suchspielen auf dem riesigen Luftbild beteiligen und dabei gleichzeitig an einem Wettbewerb teilnehmen. Und dabei in den rot-weissen Hüttenfinken der Schweiz aus einem anderen Blickwinkel etwas näher kommen.

swissinfo, Christian Raaflaub, Luzern

Die Swissarena im Luzerner Verkehrshaus der Schweiz wurde im September 2002 eröffnet. Seither wurde sie laut Angaben des Museums zum Publikumsliebling.

In ihrem Zentrum liegt ein begehbares Farbfoto der Schweiz aus 4000 Metern Höhe, das aus tausenden Einzelaufnahmen zusammengesetzt wurde. Die Strecke Basel-Chiasso misst so knapp 12 Meter, Genf-Schaffhausen über 15 Meter.

Mit den drei Kulturwegen, die mittels Tablet-PC «erwandert» werden können, hat die Swissarena im Mai 2007 eine moderne Ergänzung erhalten.

2006 besuchten über 455’000 Personen das Verkehrshaus. Für das 50-Jahr-Jubiläum 2009 werden umfangreiche Umbauarbeiten vorgenommen.

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