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Die Schweiz buhlt um mobile Millionär:innen – aber sie ist längst nicht die einzige

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Die Schweiz steht im Wettbewerb um mobilen Wohlstand Keystone / Christian Beutler

Der reichste Einwohner der Schweiz, Gérard Wertheimer, ist ein französischer Geschäftsmann, der sich in Genf niedergelassen hat. Es wird erwartet, dass bis Ende dieses Jahres Hunderte weiterer ausländischer Multimillionär:innen dem Beispiel des Miteigentümers der Luxusmarke Chanel folgen werden.

Geopolitische Unruhen und Regimewechsel in einer Reihe von Ländern beschleunigen laut Henley & Partners die Abwanderung von wohlhabenden Menschen aus ihren Geburtsländern in attraktivere Regionen der Welt. Das auf Standortwechsel (Relocation) spezialisierte Unternehmen prognostiziert, dass rund 1500 weitere Millionär:innen in die Schweiz umsiedeln werden.

Eine Welle der Vermögensverlagerung wird dazu führen, dass insgesamt 128’000 Millionär:innen ihren Wohnsitz wechseln werden, so der Henley Private Wealth Report 2024. Einige verlassen ihre Heimatregionen aufgrund von Konflikten oder repressiven Regimen, andere werden durch Sanktionen vertrieben, und wieder andere suchen einfach eine geringere Steuerlast.

«Jeder, der ein Vermögen aufgebaut hat, möchte es für seine Familie erhalten. Sicherheit ist deshalb ein entscheidender Faktor», sagte der Schweizer Finanzier Eric Sarasin der NZZ am Sonntag. «Während fast überall die politischen Spannungen zunehmen, sehe ich die Schweiz als eine Oase der Stabilität.»

Vermögensabwanderung auf Rekordniveau

Laut Henley & Partners haben niemals zuvor in einem einzigen Jahr so viele Multimillionär:innen auf der Suche nach einem besseren Ort ihren Wohnsitz gewechselt.

Die Schweiz, das grösste Offshore-Finanzzentrum der Welt, wirbt seit langem damit, den reichsten Menschen der Welt ein neues Zuhause zu bieten. Der Alpenstaat verfügt über eine stabile Regierung, idyllische Landschaften, die Möglichkeit, inkognito zu leben, sowie über grosszügige Steuervergünstigungen für Wohlhabende.

Im Laufe der Jahrzehnte wurden Rockstars, Sportler:innen, erfolgreiche Unternehmer:innen und andere wohlhabende ausländische Persönlichkeiten von verschiedenen Schweizer Kantonen willkommen geheissen. Die Kantone haben sich nach Kräften bemüht, diese ins Land zu locken.

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Vor zwei Jahren zogen Dutzende der reichsten Norweger in die Schweiz, um den Änderungen im Steuersystem ihres Landes zu entgehen. Viele weitere wohlhabende Nicht-Briten erhalten jetzt den Tipp, Grossbritannien zu verlassen, nachdem die neue Regierung beschlossen hat, den Steuerstatus vermögender Einwanderer und Einwanderinnen zu ändern.

Auch die Niederlande und Frankreich diskutieren, wie sie höhere Steuereinnahmen von ihren reichsten Einwohner:innen erhalten können.

Die Bank UBS prognostiziert, dass die Zahl der in Grossbritannien lebenden Millionär:innen bis 2028 um 17% sinken wird.

«Wir erhalten jede Woche mehr Anfragen [von vermögenden Menschen in Grossbritannien] – weit mehr als im letzten Jahr», sagte Stefan Piller, Leiter der Steuer- und Rechtsabteilung im Zürcher Büro des Steuerberatungsunternehmens BDO, der Financial Times im September.

Doch die Schweiz steht im Ringen um die Gunst wohlhabender Menschen in einem harten Wettbewerb mit anderen Ländern (siehe Grafik). Die Vereinigten Arabischen Emirate erweisen sich als starker Magnet für reiche Russ:innen und Inder:innen. Asiatische Millionär:innen strömen in einem rasanten Tempo nach Singapur und Australien.

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In Europa haben Portugal und Italien ihre Steuersysteme angepasst, um Wohlhabende anzuziehen.

Die Schweiz gilt immer noch als attraktiver Standort für Wohlhabende, ist aber nicht mehr ganz so grosszügig wie früher. Die Finanzkrise 2007/08 hat die Regierung dazu veranlasst, die Regeln für spezielle, von den Kantonen angebotene pauschale Steuererleichterungen zu verschärfen. Einige Kantone, wie zum Beispiel Zürich, stimmten für ein vollständiges Verbot dieser Praxis.

Und in jedem Fall verbietet der besondere Steuerstatus den Begünstigten, Einkünfte aus Tätigkeiten im Ausland zu erzielen, so dass noch aktive Unternehmer nicht in den Genuss von Steuervergünstigungen kommen.

Gegner:innen des Reichtums

Doch manche sehen die Schweiz immer noch als viel zu grosszügig gegenüber den Reichen. Anfang dieses Jahres lancierten die Jungsozialist:innen – die Jungpartei der Sozialdemokratischen Partei – eine Volksinitiative, die eine 50-prozentige ErbschaftssteuerExterner Link für Wohlhabende fordert, um Klimaschutzmassnahmen zu finanzieren.

Die Gegner:innen der Initiative beklagen, dass eine solche Steuer die Attraktivität der Schweiz für reiche Ausländer:innen zerstören würde.

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Editiert von Reto Gysi von Wartburg/sb, Übertragung aus dem Englischen mit der Hilfe von Deepl: Petra Krimphove/jg

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