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Die Schweiz zielt auf ausländische Touristen

Sommer 2006: Alpines Alternativ-Programm für wegen dem Fussball vernachlässigte Frauen. myswitzerland.com

Die Tourismusbranche gibt sich optimistisch: Auch für 2006 wird ein Wachstum der Logiernächte erwartet.

Besondere Aufmerksamkeit wird den Auslandtouristen geschenkt, die ohnehin rund die Hälfte des Gästeaufkommens ausmachen. Speziell eingeladen sind «Fussball-Witwen» während der Weltmeisterschaft.

Die Zahl der Übernachtungen in Schweizer Hotels und Kurhäusern wird 2006 und 2007 um rund 1% steigen: Das schätzt die Marketingorganisation Schweiz Tourismus (ST), wie CEO Jürg Schmid am Mittwoch an einer Medienkonferenz in St. Gallen sagte.

Der Zuwachs an ausländischen Gästen wird laut Schmids Prognose wie in der Vergangenheit grösser ausfallen als bei den Schweizern. Das trifft auch auf die Wintersaison 2005/2006 zu, die soeben zu Ende gegangen ist.

Obschon noch keine definitiven Zahlen vorliegen, rechnet Schmid mit einem Plus an Übernachtungen von 3%.

2005: Gutes Tourimusjahr

Das Tourismusjahr 2005 war ein gutes. Die Übernachtungen nahmen um 2,7% auf 32,9 Millionen zu. Diese Zahlen hatte das Bundesamt für Statistik (BFS) schon im März veröffentlicht – im Vergleich mit 2003, weil 2004 statistisch nicht erfasst wurde.

2005 erzielten die Schweizer Hotels ein geschätztes Umsatzplus von 4%.

Mehr Gäste aus den USA

2005 wurden in der Schweiz 96’000 mehr Logiernächte von Gästen aus den USA registriert. Laut Schmid nähert sich die Zahl der Gäste aus den USA wieder denen vor den Terroranschlägen am 11. September 2001 in New York.

Um 62% nahmen die Logiernächte von Gästen aus China zu. Zahlenmässig legten britische Gäste am stärksten zu.

Stärker bearbeiten als bisher will Schweiz Tourismus dieses Jahr den russischen Markt. Schmid hofft, dass 2015 eine halbe Million Übernachtungen russischer Gäste gezählt werden können; 2005 waren es 310’000.

Die Russen gäben in der Schweiz mit 350 Franken pro Tag verglichen mit anderen Touristen-Nationen am meisten Geld aus, so Schmid.

Bergsommer 2006: Zielgerichtetere Palette

«Schweiz. ganz natürlich»: Mit diesem Slogan macht ST Werbung für den Bergsommer 2006. Statt wie bisher die ganze Schweiz anzupreisen, wurden in einem Prospekt «Die 52 schönsten Erlebnisse in den Schweizer Bergen» zusammengefasst. Hiefür kooperierte ST mit ausgewählten Partnern.

Ausserdem wendet sich ST mit einer Werbe-Kampagne an Frauen, die damit rechnen, während der Fussball-Weltmeisterschaften von ihren Ehemännern und Parntnern vernachlässigt zu werden.

Ihnen werden Ferien in den Schweizer Bergen nahe gelegt. Dort gebe es genügend Schweizer Natur-Burschen, die ihnen Gesellschaft leisten würden.

Mit Unterstützung des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) und in Zusammenarbeit mit Vermittlern von Ferienwohnungen wurde im Internet ein Ferienwohnungs-Marktplatz eingerichtet. Die Gäste sollen einfacher aus 15’000 Angeboten auswählen können.

Ausländischen Gästen, die wenig Zeit haben, aber keine der Top-Sehenswürdigkeiten verpassen wollen, werden im Internet neu Routen für drei, fünf oder zehn Tagen angeboten. Schmid sagte, man habe darauf geachtet, dass alle Regionen berücksichtigt würden.

swissinfo und Agenturen

Dieses Jahr fokussiert die touristische Landeswerbung, «Schweiz Tourismus» (ST), den russischen Markt.

Schätzungsweise 6 der 143 Mio. Russen sind mögliche Schweiz-Besucher.

2005 erreichten die Russen 310’000 Logiernächte. Ihr Wachstum in den vergangenen 5 Jahren betrug 115%.

Für die Fussball-Weltmeisterschaften hat sich ST eine besondere Werbe-Kampagne zurecht gelegt:

Den von ihren Fussball begeisterten Männern und Partnern vernachlässigten Frauen werden alpine Schweiz-Ferien nahe gelegt.

Dort, hoch oben in den Bergen, würden sie auf attraktive Schweizer Natur-Burschen stossen.

Der Fremdenverkehr erwirtschaftet rund 5% des Bruttoinland-Produkts (Wertschöpfung des Landes).
Für 2006 rechnet die Branche mit einem Wachstum der Übernachtungen um 1,1%. 2005 betrug das Wachstum 2,7%, resp. knapp 33 Mio. Logiernächte.
Unter den Ausländern stellen die Deutschen mit 16,9% den grössten Anteil, gefolgt von den Engländern (6,1%), Amerikanern (4,5%), Franzosen (3,7%) und Italienern (3,1%).

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